Die Salzburger Festspiele sind das bedeutendste Festival der Welt - und nach Stand der Dinge heuer auch das weltweit einzige Festival. Von Bregenz und Bayreuth bis Luzern und Glyndebourne bleiben im Jahr des Virus die Bühnen dunkel, die Orchestergräben stumm. Die Architektur-Biennale in Venedig ist ebenso wie die Olympischen Sommerspiele aus Sicherheitsgründen auf 2021 verschoben worden.
Nur Salzburg trotzt der Pandemie.
Angesichts der unverändert unklaren Entwicklung ist es mehr als mutig von Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler und dem Intendanten Markus Hinterhäuser das 100-Jahr-Jubiläum dezent geschrumpft durchzuziehen.
Die Entscheidung zur Abhaltung der Jubiläumsspiele darf als kräftiges Lebenszeichen einer von den Folgen der Infektionswelle wirtschaftlich und psychisch geschwächten Gesellschaft gesehen werden.
Die hundertsten Festspiele in diesem besonderen Jahr sind ein international einzigartiges Wagnis einer für Salzburg ungewohnten Risiko-Kultur. Das „Prinzip Verantwortung“ wiegt schwer - und das nicht bloß ökonomisch.
Die Maximen verantwortungsvollen Handelns gelten freilich nicht bloß für die Politik und das Festspielmanagement. Das Publikum unterliegt den Vorsorgeprinzipien ebenso wie in einem eingeschränkteren Maß die Künstler, die endlich wieder spielen können und letztlich auch müssen, weil sie davon leben.
Mögen die Spiele gelingen!
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