Aufregung in NÖ

Schüler gaben leere Matura-Prüfungsblätter ab

Niederösterreich
26.05.2020 22:49

Für Aufregung haben mehrere Schüler bei der Deutsch-Zentralmatura in Niederösterreich gesorgt. Sie gaben nämlich nach rund einer halben Stunden leere Zettel wieder ab, wohl wissend, dass sie aufgrund der Corona-Sonderregelung auch mit einem „Nicht genügend“ nicht durchfallen können, wenn ihre Jahresnote mindestens ein „Befriedigend“ war.

Die Bildungsdirektion Niederösterreich kritisierte die Vorgänge am Schulzentrum Ybbs, denn ihrer Ansicht nach haben die Maturanten die Aufgaben nicht ernst genommen. Allerdings soll es sich lediglich um Einzelfälle gehandelt haben.

Die Maturanote ergibt sich heuer aufgrund des Fehlens der mündlichen Reifeprüfung aus der Abschlussnote in dem jeweiligen Fach und der schriftlichen Prüfung. Die beiden Noten sind aber gleichwertig, ab einem „Befriedigend“ ist also keine positive Klausurnote mehr notwendig.

Zentralmatura während der Corona-Pandemie (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Zentralmatura während der Corona-Pandemie

Keine Kompensationsprüfung
Dieses Verhalten ist nicht unbedingt neu: Auch bisher haben Schüler vereinzelt immer wieder nach kurzer Zeit die Klausur abgebrochen, weil sie merkten, dass sie sie nicht schaffen würden. Sie mussten dann aber aufgrund der negativen Note zur Kompensationsprüfung antreten. Am ehesten vergleichbar ist das Vorgehen daher mit ebenfalls vereinzelten Vorkommnissen bei der Mathematik-Zentralmatura an der AHS.

Dort reichen für eine positive Note 16 Punkte (von insgesamt 48) im sogenannten Grundlagenteil. Sind diese praktisch sicher erreicht und eine bessere Note im anspruchsvolleren zweiten Teil nicht in Sicht, wurde auch hier vorzeitig abgegeben.

(Bild: APA/HANS KLAUS TECHT)

„Natürlich nicht in unserem Sinne“
Die vorzeitigen Abbrüche „sind natürlich nicht in unserem Sinne“, hieß es dazu aus dem Bildungsministerium. „Man nimmt sich ja damit selbst die Chance auf eine bessere Note.“ Bei den Reifeprüfungen seien sie aber immer wieder vorgekommen und würden das wohl auch weiterhin.

Bildungsminister könnte sich Beibehaltung des Systems vorstellen
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hatte zuletzt angekündigt, das neue System beibehalten zu wollen - mit der Einschränkung, dass man sich zunächst ansehen werde, wie es heuer funktioniert habe. Man werde sich daher wie angekündigt alles im Detail ansehen und im Auge behalten, hieß es.

Bildungsminister Heinz Faßmann (Bild: APA/ROBERT JÄGER)
Bildungsminister Heinz Faßmann

Niederösterreichs Bildungsdirektor Johann Heuras Heuras hofft hingegen, dass die Regelungen nur heuer gelten. „Nach der besonderen Situation durch Corona sollten die Maturaregeln für das nächste Jahr wieder anders gestaltet werden“, meinte der niederösterreichische Bildungsdirektor gegenüber dem ORF.

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