Der Slowene soll den Ordensmann im Jahr 2005 kennengelernt haben. "Der Angeklagte hat erzählt, seine Frau liege im Krankenhaus und er brauche Geld für die Behandlung", schilderte Staatsanwältin Eva Pachernig schon beim ersten Verhandlungstag im Juli.
"Schweigegeld" gefordert
Es soll dann zu sexuellen Kontakten zwischen dem Slowenen und dem Ordensbruder gekommen sein. Schließlich soll der 24-Jährige begonnen haben, seinen Bekannten zu erpressen. Der junge Mann forderte immer mehr Geld, andernfalls, so soll er gedroht haben, werde er das Verhältnis öffentlich machen. Auf diese Weise bekam er mehrere Tausend Euro - doch im Mai dieses Jahres erstattete der Erpresste Anzeige. Der Verteidiger übergab dem Anwalt des Opfers bei der Verhandlung 2.000 Euro in bar, zur Begleichung von 6.000 Euro, die sich der Beschuldigte über das erpresste Geld hinaus vom Ordensbruder geliehen hatte.
Angeklagter fühlte sich nicht schuldig
Der Slowene fühlte sich nicht schuldig hinsichtlich der Erpressung - das Schöffengericht sah das nach der Befragung des Opfers und den Schlussplädoyers anders. Richter Erik Nauta führte jedoch auch das "ambivalente Verhältnis" der beiden an: "Die homosexuelle Beziehung stand nicht nur unter dem Eindruck der Drohung. Es gab auch gegenseitiges Einvernehmen, zum Beispiel bei gemeinsamen Besuchen in Hotels oder Saunas." Das Gericht erkannte aber, dass der Slowene die Angst des Opfers, seine Position im Orden zu verlieren, ausnutzte, um sich seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.