Im Tiroler Außerfern wird diesen Sommer ein Fahrverbot für besonders laute Motorräder auf Bergstraßen eingeführt. Dieses werde für Motorräder, „welche laut Zulassung einen Nahfeldpegel von über 95 Dezibel aufweisen“, gelten, erklärte Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) am Donnerstag in einer Aussendung. Es seien die ersten in Österreich auf Lärm basierenden Fahrverbote.
„Die Bergstraßen im Außerfern sind seit vielen Jahren beliebte Ausflugsstrecken für unzählige Motorradlenker. Die Lärmbelastung für die entlang der Straßen lebenden Menschen ist dementsprechend gestiegen“, heißt es in der Aussendung weiter. Konkret sollen mit der Maßnahme die Bschlaber-, Hahntennjoch-, Lechtaler-, Berwang-Namloser und die Tannheimerstraße entlastet werden.
„Die gutachterliche Grundlage für diese Verordnungen bildet die repräsentative Lärmstudie, aus welcher klar hervorging, dass der Motorradverkehr an den Sommer-Wochenenden und insbesondere das hochtourige Fahren bei Beschleunigungs- und Bremsvorgängen am meisten störend für die Befragten sind“, sagte Christoph Lechner, Lärmexperte des Landes.
Bis zu 220 Euro Strafe
Aber von dem Fahrverbot sind nur wenige in Österreich zugelassene Motorräder betroffen - lediglich sieben Prozent überschreiten den Nahfeldpegel von über 95 Dezibel. „Diese 4.400 lauten Motorräder erzeugen in Summe dieselbe Emission als Nahfeldpegel, wie die restlichen circa 61.000 leiseren Motorräder“, erklärte Lechner. Bei Übertretung sei eine Geldstrafe von bis zu 220 Euro zu bezahlen. Das Fahrverbot gilt von 10. Juni bis 31. Oktober 2020.
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