Unglück im Lungau

Motorsegler-Pilot stürzte ab: Kommission ermittelt

Salzburg
30.05.2020 06:00

Seit Mittwochabend galt ein Segelflugzeug als vermisst. Alpinpolizei und Bergrettung rückten daraufhin zur Suche aus. Am Freitag entdeckte die Besatzung eines Polizeihubschraubers das Wrack der Maschine bei Zederhaus im Lungau. Der Pilot starb beim Absturz. Eine Kommission ermittelt nun die Ursache für das Unglück.

Der deutsche Motorsegler des Typs „Discus 2ct“ hob Mittwochfrüh aus Bayern ab und flog über Rosenheim Richtung Salzburg. Gegen 14.30 Uhr riss das Signal der Maschine bei Mauterndorf ab. Seither galten das Flugzeug und der Pilot (50) als vermisst. Pongauer Bergretter aus Kleinarl, Wagrain sowie Einsatzkräfte aus Muhr im Lungau starteten gemeinsam mit der Alpinpolizei eine Suchaktion. Doch erst am Freitag gegen Mittag konnte das Verschwinden des Segelfliegers geklärt werden. „Wir haben die Suche aufgrund der Hinweise zur Route dann in den Bereich um Zederhaus verlegt“, schildert Bergrettungs-Einsatzleiter Hannes Kocher von der Ortsstelle Tamsweg. Dort fanden die Einsatzkräfte rund um Kocher das Wrack beim Ödenkar am Weißeck auf rund 2100 Metern Seehöhe. „Die Besatzung eines Polizeihubschraubers hat stark zerstörte Flugzeug entdeckt“, erklärt Bezirksbergrettungsobmann Kocher. „Aufgrund des geringen Treibstoffverbrauches entsteht bei Abstürzen von Seglern gar kein oder nur wenig Rauch. Die Suche gestaltet sich oft schwierig“, erklärt Flugunfall-Gutachter Thomas M. Friesacher. Laut dem Experten gilt der Luftraum über Mauterndorf aufgrund seiner alpinen Lage als besonders herausfordernd für Piloten. Der 50-jährige Bayer starb bei dem Unglück.

Die Bergrettung Muhr suchte nach dem Wrack. (Bild: Bergrettung Muhr)
Die Bergrettung Muhr suchte nach dem Wrack.
Die Bergrettung Muhr suchte nach dem Wrack. (Bild: Bergrettung Salzburg)
Die Bergrettung Muhr suchte nach dem Wrack.

Die Absturzursache steht noch nicht fest. Klar ist nur: „Das Flugzeug war mit einem Kollisionswarnsystem ausgestattet“, wie Austro-Control-Sprecher Markus Pohanka mitteilt. Die Flugunfallkommission des Bundes ermittelt nun. „Die Sicherheitsuntersuchungsstelle wird den Unfallort wohl am Samstag besichtigen“, bestätigt Florian Berger vom Ministerium für Energie und Verkehr.

Porträt von Nikolaus Pichler
Nikolaus Pichler
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