In Malta beschlagnahmt
USA: Russland hat libysches Falschgeld gedruckt
US-Angaben zufolge haben Sicherheitsbehörden auf Malta gefälschte libysche Banknoten im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar (rund 988 Millionen Euro) sichergestellt. Wie das amerikanische Außenministerium am Freitagabend mitteilte, seien die Banknoten vom russischen Staatsunternehmen Gosnak (Goznak) gedruckt worden.
Das Falschgeld sei von einer „illegitimen Parallel-Instanz“ bestellt worden, hieß es. Die Insel Malta liegt etwa 350 Kilometer von der Küste Libyens entfernt.
Kriegsfinanzierung für General Haftar
Russland gehört zu den Unterstützern des aufständischen Generals Khalifa Haftar, der die international anerkannte Regierung Libyens mit Sitz in Tripolis stürzen will. Zu Haftars Verbündeten zählen auch die Vereinigten Arabischen Emirate, Frankreich und Ägypten. Unterstützt wird er außerdem von einer Gegenregierung mit Sitz im Osten Libyens. Im Land konkurrieren auch zwei entsprechende Zentralbanken.
USA prangern russische Destabilisierung Libyens an
Das US-Ministerium betonte, die libysche Zentralbank in Tripolis sei die einzige legitime Zentralbank des Landes. Der Vorfall unterstreiche, dass Russland seine Destabilisierung Libyens beenden müsse. Die USA hatten Russland erst vor wenigen Tagen vorgeworfen, Kampfjets nach Libyen zur Unterstützung Haftars geschickt zu haben.
Bereits im September hatten Sicherheitsbehörden in Malta zwei Container voller gefälschter libyscher Banknoten entdeckt. Die Noten seien „wichtiges Mittel, um Haftars Krieg gegen Tripolis zu finanzieren“, schrieb Experte Jonathan Winer vom Middle East Institute nach dem Fund. Vertreter der Regierung im Osten hätten bereits seit 2016 zugegeben, dass Russland Banknoten zur Verfügung gestellt habe.
Banknoten bislang nicht für illegal erklärt
Die international anerkannte Regierung in Tripolis und die dortige Zentralbank hatten in Russland gedruckte Banknoten bisher nicht für illegal erklärt. Es besteht die Sorge, dass dieser Schritt zu einer Liquiditätskrise im Osten Libyens führen und die Spannungen in dem Bürgerkriegsland damit noch verschärfen könnte.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.