Danach wüste Drohungen

Trump suchte im Bunker Schutz vor Protesten

Ausland
01.06.2020 15:03

US-Präsident Donald Trump hat am Freitag zeitweise in einem unterirdischen Bunker des Weißen Hauses Schutz vor Protesten an der Regierungszentrale gesucht. Das berichteten mehrere US-Medien am Sonntagabend aus Trumps Umfeld. Demonstranten hatten sich am Freitagabend vor dem Weißen Haus versammelt, einige von ihnen stießen Barrikaden um, Flaschen und Steine flogen.

Nach etwas weniger als einer Stunde habe Trump den Bunker wieder verlassen können, berichtete der Fernsehsender CNN. Der Schutzraum ist für außergewöhnliche Gefahrensituationen vorgesehen, wie etwa Terroranschläge. Sehen die Sicherheitskräfte im Weißen Haus eine größere Bedrohung, bringen sie den Präsidenten dorthin - was selten vorkommt. Während der Terroranschläge vom 11. September 2001 wurden beispielsweise der damalige Vizepräsident Dick Cheney und andere hochrangige Regierungsmitglieder in Sicherheit gebracht, der damalige Präsident George W. Bush hielt sich in Florida auf.

(Bild: AFP/Getty Images/Anna Moneymaker-Pool)

„Hätte mich nicht sicherer fühlen können“
Trump meldete sich am Samstag, am Tag nach seinem kurzzeitigen Bunker-Aufenthalt, mit einer Serie von - teils martialischen - Tweets zu Wort. Darin lobte er die Arbeit des Secret Service mit Blick auf die Proteste am Vorabend. „Sie waren nicht nur total professionell, sondern auch sehr cool“, schrieb Trump. „Ich war drinnen, beobachtete jede Bewegung und hätte mich nicht sicherer fühlen können.“

Niemand habe auch nur annähernd den Zaun des Weißen Hauses durchbrechen können. „Wenn sie es getan hätten, wären sie von den bösartigsten Hunden und den bedrohlichsten Waffen begrüßt worden, die ich je gesehen habe“, drohte Trump nachträglich. „Dann wären Leute zumindest wirklich schwer verletzt worden.“

In der Nähe des Weißen Hauses in der Hauptstadt Washington zünden Demonstranten eine US-Flagge an. (Bild: AP)
In der Nähe des Weißen Hauses in der Hauptstadt Washington zünden Demonstranten eine US-Flagge an.
Die Polizei setzt Tränengas und Pfefferspray gegen die Demonstranten ein. (Bild: AP)
Die Polizei setzt Tränengas und Pfefferspray gegen die Demonstranten ein.

Protest ebbt nicht ab
Auch am Wochenende versammelten sich wieder Demonstranten vor dem Weißen Haus. Sicherheitskräfte hielten sie jedoch weiter auf Abstand und drängten sie frühzeitig zurück. Seit Tagen kommt es in vielen US-Städten zu Demonstrationen gegen Polizeigewalt und Ungerechtigkeit gegenüber Menschen mit schwarzer Hautfarbe. Auslöser der Proteste war der Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota.

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