Infektionen erkennen

„Stopp Corona“-App soll zweite Welle verhindern

Politik
02.06.2020 11:57

Um die „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes ist es in den vergangenen Wochen ruhig geworden. Dabei sollte die App gerade in der heiklen Phase der Wiederöffnung der Wirtschaft und Gesellschaft dabei helfen, Neuinfektionen im nahen Umfeld zu erkennen und Infektionsketten zu unterbrechen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) wies am Dienstag auf die Bedeutung der App bei der Bekämpfung von Ansteckungen hin. Je rascher infizierte Menschen sich isolieren, desto mehr Lockerungen der Corona-Maßnahmen im Alltag seien vertretbar.

Die „Stopp Corona“-App sei ein „smartes Tool“ und ein Vorreiter für vergleichbare Apps in ganz Europa. Deshalb sprachen sich die Ärztekammer und das Gesundheitsministerium für die Verwendung der App aus. Denn die Risiken für eine Infektion mit dem Virus seien noch lange nicht gebannt.

App als sinnvolle Ergänzung
Ein Wiederansteigen der Neuinfektionen hätte viele negative Auswirkungen und eine Rücknahme der Lockerungen wäre ein Rückschlag. Die App sei eine sinnvolle Ergänzung zu den gelernten Verhaltensweisen wie Händewaschen, Mund-Nasen-Schutz tragen und Abstand halten. „Um Infektionsquellen schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt identifizieren zu können, braucht es sehr konsequente Containment-Maßnahmen bei Ausbreitungsclustern", so Anschober.

(Bild: stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Szekeres: Nicht zur Tagesordnung übergehen
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres warnte davor, in der „entscheidenden Phase der Wiedereröffnung einfach zur Tagesordnung überzugehen“ und so zu tun, als wäre jegliche Gefahr gebannt. Entscheidend sei die Freiwilligkeit der App und auch, dass Lockerungen der Corona-Maßnahmen nicht an die Verwendung der „Stopp Corona“-App gebunden seien.

Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres (Bild: ÖRK/Holly Thomas Kellner)
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres

Angekündigtes Update erscheint Mitte Juni
Mitte Juni soll, wie bereits angekündigt, eine neue Version der App zur Verfügung stehen, die auch den automatischen Abgleich („Handshake“) zwischen den Geräten ermöglichen soll. Bundesrettungskommandant Gerry Foitik betonte ebenfalls die Freiwilligkeit der App und wies auf eine Informationskampagne hin, die den „Sinn und Nutzen dieser Anwendung vermitteln soll“.

V. l.: Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres, Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Gerry Foitik (Bild: ÖRK/Holly Thomas Kellner)
V. l.: Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres, Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Gerry Foitik

Die Weiterentwicklung der App ist auf Transparenz und Beteiligung ausgerichtet. Zu diesem Zweck sei die Einrichtung einer eigenen, breit ausgerichteten Plattform geplant. „Das Rote Kreuz hat zwar die App initiiert“, sagt Gerry Foitik, „weiterentwickeln, vorantreiben und vor allem verwenden sollen sie möglichst viele.“

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