Die Coronavirus-Krise führt weiter zu extrem hohen Arbeitslosenzahlen in Österreich. Ende Mai waren 517.122 Personen arbeitslos oder in Schulung, das sind um 174.000 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote belief sich im Vormonat auf 11,5 Prozent. Überdurchschnittliche Zuwächse verzeichnete das AMS vor allem bei Jugendlichen (plus103,8 Prozent) und Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft.
Das Wiederhochfahren der Wirtschaft hat teilweise zu einer Entspannung am Arbeitsmarkt geführt. Im Vergleich zu Ende März haben 45.000 Arbeitslose wieder einen Job gefunden. „Das liegt nicht nur an saisonalen Effekten, die Lockerungen machen sich auch am Arbeitsmarkt bereits bemerkbar“, sagte Arbeitsministerin Christine Aschbacher bei einer gemeinsamen Pressekonferenz (siehe Video oben) mit Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (beide ÖVP) am Dienstag. „Die Zahlen gehen in die richtige Richtung.“ Der Arbeitsmarkt ziehe „Schritt für Schritt an“, so die Arbeitsministerin.
Der Corona-bedingte Höchststand Mitte April lag bei 588.000 Arbeitslosen, ein Rekordwert seit dem Jahr 1945. Vor dem Corona-Shutdown Mitte März gab es rund 400.000 Personen in Österreich ohne Job. Die Wirtschaftsforscher von IHS und Wifo erwarten für heuer einen Anstieg der Arbeitslosenrate um einen Prozentpunkt auf 8,4 Prozent.
Vor allem Tourismus, Bau und Transportwesen betroffen
Die Zuströme in Arbeitslosigkeit erfolgten seit März vor allem aus dem Bereich Tourismus, wo die Saison Mitte März mit den Schließungen der Betriebe praktisch beendet wurde. Doch auch in vielen anderen Wirtschaftsbereichen gab es tiefgehende Einschränkungen, wie im Einzelhandel, Bauwesen oder im Transport und auch im Produktionsbereich wurden Fertigungen zurückgefahren.
Überdurchschnittliche Zuwächse der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen Ende Mai die Unter-25-Jährigen (plus 104,1 Prozent) und Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft (plus 90,2 Prozent).
„Abrechnung der Kurzarbeit voll auf Schiene“
Die Auszahlung der Corona-Kurzarbeitsgelder habe Fahrt aufgenommen, voraussichtlich am Dienstag oder Mittwoch soll die Marke von einer Milliarde Euro überschritten werden, teilte Aschbacher mit. Gegenüber der Vorwoche sei dies eine Verdoppelung der Auszahlungen, so die Ministerin, die sich mit dem Auszahlungsstand der Kurzarbeitsgelder zufrieden zeigte.
Laut Arbeitsministerium haben rund 60.000 Unternehmen Corona-Kurzarbeitsgeld erhalten, rund 100.000 Abrechnungen in Höhe von 907 Millionen Euro sind bearbeitet. „Vor allem größere Betriebe mit größeren Abrechnungssummen haben erst kurz vor Ende des Monats ihre Abrechnungen übermittelt. Dadurch können auch erst jetzt die Auszahlungssummen stärker steigen“, erklärte Aschbacher.
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