Wutrede nach Drohung
Chicagos Stadtchefin beschimpft Trump: „F*** dich“
Die Bürgermeisterin von Chicago hat deutliche Worte gefunden, was die Reaktion des US-Präsidenten betrifft, der meinte, er werde Protesten gegen Rassismus mit Waffengewalt begegnen. „Was ich Donald Trump sagen will, beinhaltet zwei Worte. Sie beginnen mit ,F‘ und hören auf mit ,U‘“, stellte Lori Lightfoot klar. Sie warf dem Präsidenten vor, mit seinen Aussagen ethnische Spannungen zu provozieren und damit nur seine Wählerschaft mobilisieren zu wollen.
In den USA gibt es seit Tagen landesweite Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus - Auslöser dafür war, dass ein Afroamerikaner während einer Demonstration von einem weißen Polizisten erstickt wurde. Der Beamte war minutenlang auf dem Hals von George Floyd gekniet. Trump bezeichnete diese Ausschreitungen als „Akte von inländischem Terror“ und kündigte an, Soldaten in die betroffenen Städte zu entsenden.
Bürgermeisterin: „Schwarz zu sein sollte kein Todesurteil sein“
„Ich fühle mich wütend, ich fühle mich krank und habe eine Reihe anderer Emotionen auf einmal“, kommentierte Lightfoot die Aussagen Trumps. „Schwarz zu sein in Amerika sollte kein Todesurteil sein. Wir sollten nicht um das Leben unserer jungen Menschen fürchten, und Mütter sollten nicht fürchten, wenn ihre jungen Männer und Frauen in die Welt hinausgehen, dass sie diesen verhängnisvollen Anruf erhalten“, so die Stadtchefin von Chicago zum Tod von Floyd.
Lightfoot: „Trumps Ziel ist es, zu polarisieren“
Die Aussagen des Präsidenten seien „gefährlich“. Sie machte ihrem Ärger deutlich Luft: „Er will das Versagen der demokratischen Lokalpolitiker aufzeigen. Sein Ziel ist es, zu polarisieren, die lokale Regierung zu destabilisieren und rassistische Triebe zu entfachen. Und wir können ihn absolut nicht siegen lassen. Und ich werde kodieren, was ich sagen will, und es beginnt mit ,F‘ und endet mit ,U‘.“
„Das ist keine Führung. Das ist Feigheit“
Die Bürgermeisterin fordert eine Entschuldigung von Trump. „Niemand wird still dasitzen und Plünderung und Gewalt dulden. Aber als Präsident der Vereinigten Staaten pauschal dazu aufzurufen, Menschen auf der Straße zu erschießen, das ist es, was mir Sorgen bereitet. Und ehrlich gesagt, jeder sollte darüber besorgt sein. Das ist keine Führung. Das ist Feigheit“, so Lightfoot. Sie ist die erste afroamerikanische Bürgermeisterin in der Geschichte Chicagos.
Zwei Menschen nahe Chicago bei Demonstration getötet
Die Situation rund um die Proteste spitzt sich in der Metropole währenddessen weiter zu. Bei einer Demonstration gegen Polizeigewalt kamen zwei Menschen in Cicero, einem Vorort von Chicago, ums Leben. 60 Demonstranten wurden festgenommen, berichteten die TV-Sender NBC und CBS. In Chicago kam es außerdem zu mehreren Plünderungen, unter anderem war ein Spirituosengeschäft betroffen.
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