Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis hat die US-Musikindustrie einen „Blackout Tuesday“ ausgerufen. Als Reaktion auf den seit langem anhaltenden Rassismus und die Ungerechtigkeit gegenüber Menschen mit schwarzer Hautfarbe solle die Musikindustrie am Dienstag pausieren, so die Organisatoren auf einer für die Aktion eingerichteten Webseite.
„Wir werden nicht mit unserer normalen Arbeit weitermachen ohne Respekt für die Leben von Schwarzen“, heißt es weiters. Mit der Aktion solle Aufmerksamkeit auf die Ungerechtigkeit gelenkt werden und Menschen dazu aufgefordert werden, einen Tag lang keine Inhalte zu produzieren, sondern sich mit den Vorgängen zu beschäftigen.
Dutzende Musiklabels und andere Branchen weltweit schlossen sich an. Stars wie Sarah Jessica Parker und der deutsche Sänger Mark Forster veröffentlichten auf Instagram komplett schwarze Bilder.
Keine Einzelfälle
Der Tod von George Floyd ist einer von vielen, in einer Reihe von tödlichen Ausschreitungen gegen Afroamerikaner in den USA. Am 23. Februar wurde der unbewaffnete Jogger Ahmaud Arbery von zwei bewaffneten Männern erschossen. Erst durch das Auftauchen eines Videos Anfang Mai, das landesweit für Entsetzen gesorgt hat, wurden die zwei Verdächtigen festgenommen und des Mordes angeklagt. Am 13. März sind Polizeibeamte in die Wohnung der 26-jährigen schwarzen Rettungssanitäterin Breonna Taylor in Kentucky eingedrungen. Sie töteten die unbewaffnete Frau mit acht Schüssen. Laut dem Anwalt ihres Freundes suchten die Polizisten an der falschen Adresse nach einem Verdächtigen, der sich bereits in Haft befand.
Landesweite Proteste gegen Rassismus
Floyds Tod hatte in den USA landesweite Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst, die seit Tagen anhalten. Dutzende Städte verhängten nächtliche Ausgangssperren, darunter die Hauptstadt Washington. Auch in europäischen Städten, darunter Dublin und Amsterdam, gab es über Pfingsten Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt.
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