Kurz vor Übergriff
Neues Video zeigt Verhaftung vor George Floyds Tod
Bei den Protesten in den USA haben nach Angaben der Nationalgarde die gewalttätigen Ausschreitungen zuletzt nachgelassen. Die vergangene Nacht sei landesweit besser verlaufen, sagte der Chef der zuständigen Behörde, General Joseph Lengyel, am Dienstag vor Journalisten. Unterdessen zeigt ein neues Überwachungsvideo, wie es am 25. Mai zur Festnahme von George Floyd gekommen ist. Nur wenige Minuten später kam es zu dem brutalen Übergriff, bei dem der Afroamerikaner starb.
Aufnahmen zeigen, wie Polizisten ein Auto anhalten, zwei Personen steigen aus. Ein Polizist spricht mit dem Fahrer - am Steuer sitzt George Floyd. Nach einem Gerangel führt der Beamte Floyd ab. Floyd setzt sich auf den Boden, während weitere Polizisten eintreffen.
Schließlich führen zwei Beamte Floyd in Handschellen ab, auf dem Überwachungsvideo ist zu sehen, wie dieser zu Boden stürzt. Kurze Zeit später kam es zu den schockierenden Szenen, die derzeit um die Welt gehen: Ein Polizist kniete sich mehr als acht Minuten lang auf den Hals von Floyd - dieser kam bei der brutalen Festnahme schließlich ums Leben.
Landesweite Empörung
Floyd klagte wiederholt, er könne nicht mehr atmen („I can‘t breathe“), der Polizist ließ aber nicht von ihm ab. Ein Video des Vorfalls löste landesweit Entsetzen und Empörung aus. Es zeigt, dass drei Polizisten den 46-Jährigen, der bereits Handschellen trug, am Boden fixierten. Chauvin und drei weitere Polizisten wurden wegen des Vorfalls entlassen. Bisher wurde aber nur Chauvin festgenommen und von den Ermittlungsbehörden offiziell direkt für den Tod des Afroamerikaners verantwortlich gemacht. Die Ermittler legen ihm unter anderem Totschlag zur Last.
Symbolischer Kniefall
Mit einem symbolischen Kniefall haben Polizisten in den USA bei den Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus in den vergangenen Tagen ihre Solidarität mit Demonstranten ausgedrückt. In verschiedenen Städten knieten Beamte nieder, senkten ihre Köpfe zum Gebet oder umarmten Menschen, die zu Protesten auf der Straße waren.
„Ich möchte dies zu einer Parade machen“
In der Gemeinde Flint Township im US-Bundesstaat Michigan legte Sheriff Chris Swanson Helm und Schlagstöcke ab und schloss sich den Demonstranten an. Auf einem viel verbreiteten Video ist zu sehen, wie Swanson sagt: „Ich möchte dies zu einer Parade machen - nicht zu einem Protest. Der einzige Grund, warum wir hier sind, ist sicherzustellen, dass ihr eine Stimme habt - das ist alles.“
„Danke“-Rufe aus der Menge
In Lexington im US-Bundesstaat Kentucky beteten Polizisten und Demonstranten gemeinsam. Im New Yorker Stadtteil Queens knieten mehrere Polizisten ebenfalls. Aus der Menge kamen „Danke“-Rufe, wie auf einem CNN-Video zu sehen ist. Ähnliche Szenen gab es in der Nähe von Miami. In Washington knieten Polizisten vor einem Hotel von US-Präsident Donald Trump. In Houston, der größten Stadt des Bundesstaats Texas, lief ein Polizist Arm in Arm mit einer Demonstrantin.
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