Das Ambiente stimmungsvoll, die Witterung ideal, die Besetzung hochkarätig - alle Voraussetzungen für einen genussreichen Konzertabend im Sinne des Festival-Jahresmottos "Wie im Traum" waren gegeben. Und die Erwartungen wurden erfüllt. Khadem-Missagh erwies sich als umsichtiger, das Orchester zu animiertem Spiel motivierender Dirigent, der junge Brünner Kantilena-Chor ließ frische Stimmen erklingen.
Vokale Glanzlichter setzten natürlich Fally mit wunderbar ausgewogen strahlendem Sopran und Selinger mit schönem, bestens harmonierendem Mezzo: Ihnen zuzuhören und zuzusehen macht einfach Freude. Von lauerndem Sarkasmus über tänzelnde Ironie bis zum hochdramatischen Ausdruck vermag Bennent alle Register ihrer Darstellungskunst und die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen. Mit stimmkräftiger Statur und Sinn für subtilen Witz ist Kuntzsch ein kongenialer Partner. Gemeinsam gelingt es, den doch etwas antiquierten Text spannungsvoll über die Bühne zu bringen und mühelos in den musikalischen Ablauf zu integrieren. Da sprangen die Funken bei Hochzeitsmarsch und Rüpeltanz gleich doppelt hoch.
Als Zugabe schenkten Fally und Selinger dem dankbaren Publikum noch ein spezielles Dessert: Das Blumenduett aus Delibes' "Lakmé", populär geworden aus der Fernsehwerbung einer Marmeladenfirma, war noch eine Weile in den Straßen Horns zu vernehmen und verlieh somit einem veritablen Sommernachtstraum noch süßen Ausklang.
von Ewald Baringer/APA
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