Emotionale Rede
Floyds Freundin: „Will Gerechtigkeit für George“
„Ich bin hier für mein Baby und ich bin hier für George, weil ich Gerechtigkeit für ihn will!“ Unter Tränen hat sich Roxie Washington, die Freundin des mutmaßlich durch Polizeigewalt ums Leben gekommenen George Floyd, am Dienstag in der US-Stadt Minneapolis vor die Presse gestellt und eine emotionale Rede gehalten. Begleitet wurde sie von ihrer sechs Jahre alten Tochter Gianna. In vielen Großstädten der USA kam es erneut Massendemonstrationen gegen Rassismus, Diskriminierung und Polizeibrutalität, die teilweise in gewaltsame Ausschreitungen umschlugen.
„Ich habe nicht viel zu sagen, weil ich keine Worte finde“, trat Washington mit zitternder Stimme vor die Kameras. Mit dabei Gianna - die gemeinsame Tochter von Washington und Floyd. Die Mutter der Sechsjährigen forderte Gerechtigkeit und sagte, Floyd sei ein guter Vater und ein guter Mensch gewesen, der es nicht verdient habe, unter dem Gewicht von drei Polizisten mit dem Gesicht nach unten auf dem Gehsteig zu sterben.
„Gianna hat keinen Vater mehr“
„Am Ende des Tages können sie nach Hause gehen und bei ihren Familien sein“, sagte Washington. „Gianna hat keinen Vater mehr. Er wird sie nicht aufwachsen sehen, nicht bei ihrem Abschluss dabei sein. Er wird sie nie als Braut zum Altar führen können.“
Friedliche Proteste schlugen in Gewalt um
Im Laufe des Dienstags hatten in den USA in vielen Großstädten wie etwa Los Angeles, Philadelphia, Atlanta, New York City oder der Hauptstadt Washington erneut friedliche Massendemonstrationen gegen Rassismus, Diskriminierung und Polizeibrutalität stattgefunden, die teilweise gegen Abend in gewaltsame Ausschreitungen umschlugen.
Laut einer am Dienstag veröffentlichten Reuters/Ipsos-Umfrage sympathisiert eine Mehrheit von 64 Prozent der US-Bürger mit den Protesten. Mehr als 55 Prozent der befragten Amerikaner gaben an, dass sie den Umgang von US-Präsident Trump mit den Protesten missbilligten, darunter 40 Prozent, die sein Vorgehen „stark“ missbilligten. Ein Drittel der Befragten stehe laut der Umfrage hinter Trump.
1600 Soldaten nach Washington verlegt
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben rund 1600 Soldaten auf Militärstützpunkte rund um Washington verlegt, um die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt angesichts der anhaltenden Proteste bei Bedarf unterstützen zu können. Die Militärpolizisten und Infanteristen stünden bereit, um gegebenenfalls unterstützend einzugreifen, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Minister Mark Esper habe die Verlegung der Soldaten angeordnet, hieß es weiter.
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