Wegen der Sicherheitsmaßnahmen aufgrund des Coronavirus hat am Mittwoch in einem recht leeren Schwurgerichtssaal in Linz der Doppelmord-Prozess gegen jenen Afghanen begonnen, der 2019 in Wullowitz einen Rotkreuz-Mitarbeiter und einen Altbauern erstochen haben soll. Um für die Geschworenen und Richter die Unmittelbarkeit zu gewährleisten, wurde der 33-jährige Jamal A. mit Schutzmaske vorgeführt.
Für die Zuschauer des Prozesses stand ein Saal im ersten Stock bereit, wohin die Verhandlung per Video übertragen wurde. Anfangs hielt sich das öffentliche Interesse in Grenzen. Der Prozess ist für zwei Tage anberaumt, ein Urteil wird für Freitag erwartet. Der Angeklagte wirkte sehr gefasst und machte mit klarer Stimme Angaben zu seiner Person. Sein Asylantrag sei inzwischen negativ entschieden worden.
Kehle durchschnitten
Am 14. Oktober des Vorjahres war der Beschuldigte mit einem 32-jährigen Flüchtlingsbetreuer in einer Unterkunft in Wullowitz (Bezirk Freistadt) in Streit geraten. Der Afghane soll den Rotkreuz-Mitarbeiter mit einem Messer attackiert und versucht haben, ihm die Kehle aufzuschneiden. Andere Asylwerber gingen dazwischen und es gelang ihnen zunächst, den Angreifer von seinem Opfer wegzuzerren. Der Afghane riss sich aber wieder los und stieß dem Betreuer das Messer in die Brust.
Unbeteiligten erstochen
Dann flüchtete er mit einem gestohlenen Fahrrad. Kurz darauf soll der Flüchtige bei einem nahe gelegenen Bauernhof einen 63-Jährigen erstochen haben, um an dessen Auto zu gelangen. Mit dem Kfz setzte er die Flucht fort. Er kam bis Linz, wo er festgenommen wurde. Der Flüchtlingsbetreuer erlag wenige Tage später seinen Verletzungen. Dem Angeklagten drohen zehn bis 20 Jahre Haft oder lebenslang.
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