Der Verkauf von Pestiziden in Österreich ist von 2011 bis 2018 um 53 Prozent gestiegen. Damit hat Österreich nach Zypern mit plus 94 Prozent EU-weit den höchsten Anstieg zu verzeichnen. Wurden 2011 hierzulande noch rund 3,45 Millionen Kilogramm verkauft, belief sich die Verkaufsmenge 2018 auf rund 5,3 Millionen Kilogramm.
In der gesamten Europäischen Union hingegen sind die Verkäufe der europäischen Statistikbehörde Eurostat zufolge stabil bei 360 Millionen Kilogramm pro Jahr geblieben. Anstiege bei den Verkaufsmengen waren jedoch auch in Frankreich (plus 39 Prozent) und der Slowakei (plus 38 Prozent) zu verzeichnen. Die größten Rückgänge meldeten Portugal (minus 43 Prozent), Irland (minus 28 Prozent) und Tschechien (minus 27 Prozent).
Verantwortlich für zwei Drittel der Pestizidverkäufe von 2011 bis 2018 waren laut Daten von Eurostat die Länder Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland. Diese vier Mitgliedsländer sind demnach auch die größten landwirtschaftlichen Produzenten der EU. Innerhalb ihrer Grenzen liegen demnach 51 Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in der EU und 49 Prozent der gesamten Ackerfläche.
Reduktion bis 2030 gefordert
Fungizide und Bakterizide machten laut Eurostat mit 45 Prozent den größten Anteil an den gesamten Verkaufsmengen von Pestiziden in der Europäischen Union aus. Herbizide, Krautvertilgungsmittel und Moosvernichter lagen mit 32 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von Insektiziden und Akariziden (Milben und Zecken) mit elf Prozent. Statistiken über den Verkauf von Pestiziden werden als Indikator für den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft herangezogen. Bis 2030 soll der Pestizideinsatz in der EU stark reduziert werden.
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