Von ruhig bis rege

So sieht die Verkehrslage an unseren Grenzen aus

Österreich
04.06.2020 14:44

Am Tag der Öffnung der Grenzen Österreichs zu den Nachbarländern - ausgenommen Italien - hat sich das Verkehrsaufkommen an den verschiedenen Übergängen unterschiedlich gestaltet. Während in Westösterreich am Donnerstag mancherorts bereits vermehrtes Verkehrsaufkommen zu beobachten war, hielt sich der Verkehr im Osten eher in Grenzen.

  • Mäßiger Verkehr herrschte in Oberösterreich auf der Alten Innbrücke zwischen Schärding (Oberösterreich) und Neuhaus (Bayern) Donnerstagfrüh. Etliche Fahrzeuge mit Kennzeichen aus beiden Ländern, Spaziergänger, die ihre Hunde ausführten, und einige Radler querten den Inn. Von Kontrollen war nichts zu sehen.
  • An den steirischen Grenzen nach Slowenien war das Aufkommen Donnerstagfrüh nicht aufregend, so Polizeisprecher Fritz Grundnig. Die Gesundheitschecks sind zwar aufgehoben, doch Passkontrollen finden nun wieder so wie vor der Corona-Pandemie statt, betonte er. Die Polizei konzentriere ihr Augenmerk nun wieder auf mögliche Schlepper. Mehr Verkehrsaufkommen könnte bereits am Wochenende eintreten, meinte er.
  • An der Kärntner Grenze zu Slowenien hat am Donnerstagvormittag schon reger Verkehr geherrscht. Wie die Polizei mitteilte, kam es aber weder zu Staus noch zu Blockabfertigung. Am Loiblpass, der den Bezirk Klagenfurt-Land mit Slowenien verbindet, verzeichnete man bereits zahlreiche „Tabak-Touristen“, die schnell zum Zigarettenholen über die Grenze fuhren.
  • Am Vorarlberger Grenzübergang von Lustenau nach Au im Schweizer Kanton St. Gallen - den in „normalen“ Zeiten weit mehr als 10.000 Fahrzeuge pro Tag passieren - herrschte nur geringes Verkehrsaufkommen. Zeitweise blieb der Grenzübergang minutenlang unfrequentiert.
  • An den niederösterreichischen Grenzübergängen nach Tschechien und in die Slowakei hat es laut ÖAMTC am Donnerstag keine Wartezeiten gegeben. Solange in den Nachbarländern die im Zusammenhang mit Covid-19 gültigen Einreisebestimmungen in Kraft seien, werde sich daran auch nichts ändern, sagte ein Sprecher am Vormittag. Auf österreichischer Seite herrsche laut Polizei Normalbetrieb.
(Bild: Jauschowetz Christian)
  • Im Burgenland waren am Donnerstag Polizei und Bundesheer dabei, ihren Einsatz an der ungarischen Grenze auf den Stand vor Beginn der Corona-Krise zurückzufahren. Im Rahmen des sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes/Migration waren auch vor den Covid-19-bedingten Sperren stichprobenartige Überprüfungen durchgeführt worden. Diese würden nun fortgesetzt, hieß es von der Polizei. Auch für Bürger, die nicht aus den Nachbarländern stammen, etwa Rumänen oder Bulgaren, blieben weiterhin Kontrollen aufrecht. Die Verkehrssituation an den großen Grenzübergängen war laut Landespolizeidirektion ruhig.
  • Reges Verkehrsaufkommen herrschte am späten Vormittag an der Grenze zwischen Salzburg und Freilassing beim Übergang Saalbrücke. Während auf österreichischer Seite die Kontroll-Container verwaist waren, wurde auf bayerischer Seite weiterhin kontrolliert. Etliche Lenker mit österreichischem Kennzeichen hatten die notwendige Bescheinigung für den Grenzübertritt nach Deutschland (etwa Pendler) bei sich, wer eine solche nicht vorweisen konnte, wurde mitunter auch zurückgewiesen. Ungehindert passieren konnten Lkw und Linienbusse, und auch die meisten Autos mit deutschem Kennzeichen wurden durchgewunken.
  • An der Tiroler Grenze zu Deutschland in Kufstein war die Aufhebung der Grenzkontrollen am Donnerstag bereits spürbar. Dort kam es zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen, erläuterte Harald Baumgartner, Leiter der Fremden- und Grenzpolizeilichen Abteilung der Tiroler Polizei. Man erkenne zudem, dass es durch die jetzt geltende „teilweise Reisefreiheit“ auch eine verstärkte Bewegung von „Norden in Richtung Süden“ gebe.
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