Am Faaker See in Kärnten sind am Samstag gegen 8.30 Uhr tödliche Schüsse gefallen. Ein Kärntner (63) erschoss in Drobollach aus einem Auto heraus eine 56-jährige Frau. Wie später bekannt wurde, gibt es auch ein zweites Mordopfer: eine 62-Jährige in Wernberg. Die Hintergründe der Taten sind Gegenstand von Ermittlungen - es handelt sich dem Vernehmen nach um die Ehefrau sowie eine ehemalige Geliebte des polizeibekannten Täters.
Es waren grausame Szenen , die sich am Samstag rund um den bei Touristen beliebten Faaker See abspielten: Eine Frau wurde um 8.30 Uhr vor eine Café in Drobollach erschossen. Ein Kind, das bei ihr war, blieb unverletzt, wurde aber Zeuge der schrecklichen Tat. Es musste mit ansehen, wie die Frau auf offener Straße aus einem Auto heraus von dem Projektil am Kopf getroffen wurde und am Gehsteig zusammenbrach.
Zweites Opfer mit Axt erschlagen?
Wenig später berichtete die Polizei, dass es bereits gegen 7 Uhr auch in Wernberg zu einer Bluttat gekommen war. Eine 62 Jahre alte Frau (die Gattin des Täters) wurde demnach getötet, allerdings nicht mit einer Schusswaffe, sondern angeblich mit einer Axt - was von der Polizei letztlich nicht bestätigt wurde. Danach dürfte der Täter, der mit seiner Gattin in Wernberg lebte, mit dem Auto nach Drobollach gefahren sein, wo er das 56 Jahre alte Opfer (seine ehemalige Freundin) erschoss.
Der Tatort wurde großräumig abgesperrt. Nach dem großen, weißen Pkw wurde landesweit gefahndet. Auch der Polizeihubschrauer „Libelle“ war im Großraum Villach-Land auf der Suche nach dem mutmaßlichen Amokläufer. Die Polizei bat die Bevölkerung um Vorsicht und darum, in den Häusern zu bleiben.
Auf Parkplatz bei Tarvis gestellt
Kurz nach Mittag wurde die Großfahndung eingestellt. Zeugen zufolge war der Täter Richtung Tarvis geflüchtet, was sich wenig später bewahrheiten sollte. Bei Tarvis hatte der mutmaßliche Doppelmörder sein Auto auf einem Parkplatz abgestellt. Als sich italienische Polizisten dem Fahrzeug näherten, feuerte er drei Warnschüsse ab. Die Beamten ließen sich davon aber nicht beirren - als sie weiter auf das Auto zugingen, erschoss sich der Verdächtige selbst.
Zuvor telefonierte er noch mit seiner Tochter, der er bei diesem Gespräch gestand, die beiden Frauen getötet zu haben. Ein Polizeibeamter hörte das Gespräch mit. Der 63-Jährige war in der Vergangenheit bereits zweimal weggewiesen worden, seine Frau hatte jeweils die Polizei gerufen. Die Pistole besaß er illegal (Anm.: In einer früheren Version dieses Artikels wurde irrtümlich von legalem Besitz berichtet, wir entschuldigen uns).
56-Jährige hinterlässt Ehemann
Die 56-Jährige war verheiratet, Polizeibeamte überbrachten dem Ehemann die traurige Nachricht. Die Obduktion der Leichen war noch für Samstagabend angesetzt, mit einem vorläufigen Ergebnis ist am Sonntag zu rechnen.
Kronen Zeitung/krone.at
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