10.000 Menschen - und damit mehr als erwartet - trafen sich Samstagnachmittag auf dem Mariahilferplatz in Graz, um erneut wegen des gewaltsamen Todes des Schwarzafrikaners George Floyd in den USA nach einem Polizeieinsatz zu demonstrieren. Trotz Corona-Pandemie haben am Samstag weltweit zahlreiche Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert, darunter neben Graz auch in Linz, Salzburg, Klagenfurt und Innsbruck, sowie den internationalen Metropolen London und Sydney. Auch in Deutschland nahmen Zehntausende Menschen an den Demonstrationen teil.
Die Demo in Graz wurde unter anderem von der Kommunistischen Jugend, der Sozialistischen Jugend, der Grünen Jugend und der Jungen Linken organisiert. Der Großteil der Teilnahmer trug Masken, lediglich das Abstandhalten gestaltete sich etwas schwierig. Die Mehrheit der Demonstranten waren jungen Menschen.
Gerechnet wurde mit Tausend Teilnehmern, inzwischen dürften es sogar mehr als 10.000 sein. Bisher verlief laut Polizei alles geordnet und ohne Zwischenfälle. Nach einem Marsch durch die Innenstadt, bei dem lautstark „Black Lives Matter“ skandiert wurde, erfolgte eine Schlusskundgebung auf dem Freiheitsplatz.
Weltweit Zehntausende auf den Straßen
„Black Lives Matter“ wurde zu einer globalen Bewegung, die sich nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd nach einem Polizeinsatz in den USA weltweit ausbreitete. Trotz Corona-Pandemie haben am Samstag weltweit zahlreiche Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. In Australien gingen landesweit Zehntausende auf die Straßen, obwohl die Regierung wegen einer möglichen Coronavirus-Ansteckungsgefahr davon abgeraten hatte. Auch in Großbritannien kamen tausende Demonstranten zusammen, obwohl die Behörden dazu aufgerufen hatten, dies nicht zu tun.
Auch in vielen weiteren Ländern solidarisierten sich die Menschen mit der Bewegung. In Österreich fanden am Samstag Proteste nicht nur in Graz, sondern auch in Bregenz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz und Salzburg statt. In der Tiroler Landeshauptstadt versammelten sich nach Angaben von Polizei und Veranstaltern rund 4000 Personen rund um den Landhausplatz. Im Anschluss an die Kundgebung wurde zu einem Demonstrationszug durch die Innenstadt aufgerufen. Beide verliefen laut Polizei ohne Zwischenfälle. In Bregenz wurden mehrere Hundert Demonstranten gezählt.
In Linz nahmen 3000 Menschen an der Aktion teil, wie die Polizei auf APA-Anfrage mitteilte. Die Veranstalter rechneten ursprünglich mit etwa 500 Teilnehmern. Die Demonstration verlief weitgehend friedlich. Rund 4000 Menschen gingen indes in Salzburg auf die Straße, um ihrem Ärger über den gewaltsamen Tod Floyds und generell über Rassismus Luft zu machen.
Auch in Klagenfurt versammelten sich am Samstag Hunderte Teilnehmer, um gegen Rassismus, Polizeigewalt und die Benachteiligung von Schwarzen zu demonstrieren. Obwohl die Corona-Maßnahmen noch aufrecht sind und das Enhalten des Mindestabstandes während einer Demo schwer möglich ist, sah die Polizei auch hier keinen Grund, einzugreifen.
In Wien nahmen bereits am Donnerstag rund 50.000 Menschen an einem Protest unter dem Motto „Blacklivesmatter“ teil. Bei einer weiteren Demo am Freitag zogen 8.500 Menschen vor die US-Botschaft.
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