„Das ist der Mann“

Maddie-Mörder von britischer Zeugin wiedererkannt

Ausland
06.06.2020 18:27

Eine britische Zeugin hat laut einem Medienbericht im Mordfall des britischen Mädchens Maddie den 43-jährigen verdächtigen Deutschen wiedererkannt. Er soll sich damals in der Nähe des Appartements der Familie McCann in Portugal merkwürdig verhalten haben. Zuletzt hatte sich der Verdacht genährt, der Deutsche könnte noch mehr Straftaten auf dem Kerbholz haben. So soll der verurteilte Sexualstraftäter auch für das Verschwinden eines sechsjährigen Burschen in Portugal verantwortlich sein.

Die britische „Sun“ beschreibt die Frau als „glaubwürdige Zeugin“, die den Mann schon wenige Stunden nach dem Verschwinden des Mädchens in der Anlage in Portugal beschrieben hat. Als ihr nun ein Bild von dem Verdächtigen gezeigt wurde, sagte sie dem Bericht zufolge: „Das ist der Mann, den ich gesehen habe.“ Scotland Yard wollte den Bericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Samstag nicht kommentieren.

Der 43-jährige Verdächtige im Fall Maddie sitzt derzeit in Kiel eine alte Haftstrafe ab, die das Amtsgericht Niebüll bereits 2011 gegen ihn verhängt hatte. (Bild: AFP/Morris Mac Matzen)
Der 43-jährige Verdächtige im Fall Maddie sitzt derzeit in Kiel eine alte Haftstrafe ab, die das Amtsgericht Niebüll bereits 2011 gegen ihn verhängt hatte.

Vor mehr als 13 Jahren verschwand Madeleine „Maddie“ McCann kurz vor ihrem vierten Geburtstag in der Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz. Das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermitteln gegen den Deutschen, der unter anderem wegen Sexualstraftaten - auch an Kindern - vorbestraft ist. Er hielt sich zwischen 1995 und 2007 regelmässig in der Region auf, einige Jahre davon in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. Sowohl in Deutschland als auch Portugal wurde er mehrmals straffällig.

Der Beschuldigte lebte zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve, unter anderem für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. (Bild: Bundeskriminalamt Wiesbaden)
Der Beschuldigte lebte zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve, unter anderem für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz.

Maddie-Mörder soll auch deutschen Buben entführt haben
Der verurteilte Sexualstraftäter soll auch für das Verschwinden eines sechsjährigen Burschen in Portugal verantwortlich sein. Die Polizei prüft derzeit dementsprechende Hinweise. Der deutsche Bub Rene war 1996 aus Elsdorf bei Bergheim war 1996 an einem Strand an der portugiesischen Algarve verschwunden, als seine Mutter und ihr Lebensgefährte ihn kurz aus den Augen gelassen hatten.

Der Fall ereignete sich elf Jahre vor dem weltweit Aufsehen erregenden Verschwinden von Maddie. Zudem prüfen die Ermittler laut Medienberichten in Deutschland auch einen Zusammenhang zum Fall Inga aus Sachsen-Anhalt.

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