Hätte die Tragödie verhindert werden können? Das fragen sich Verwandte und Bekannte nach der schrecklichen Bluttat in Kärnten, bei der ein 63-Jähriger seine Frau (62) und seine Freundin (56) getötet hatte, ehe er sich selbst richtete. Familienangehörige berichten, dass die Ehefrau jahrelang unter den Alkoholexzessen ihres Mannes gelitten habe. Die Polizei habe oft einschreiten müssen.
„Es ist so schrecklich!“ - Eleonore Mörtl (71), die Tante der getöteten 62-Jährigen, kann es noch immer nicht fassen. „Wir haben ihr immer wieder geraten, schau, dass du von ihm wegkommst! Doch sie war zu gut, sie hat ihn jedes Mal zurückgenommen.“ Immer wenn Ernst B. getrunken hatte, sei es zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei sei mehrmals eingeschritten.
„Haben ihm alle Waffen weggenommen“
„Deshalb haben ihm die Beamten alle Waffen weggenommen, die man im Haus gefunden hat“, erzählt die 71-Jährige. Eine Pistole hatte der 63-Jährige aber heimlich behalten. Damit richtete er auf seinem Rachefeldzug in Drobollach seine Freundin (56) hin. Laut Obduktionsbericht hatte die Kugel die Frau aus nächster Nähe in den Kopf getroffen - und das vor den Augen ihrer Enkelin (5). Der Täter dürfte der 56-Jährigen vor dem Café, in dem sie als Reinigungsfrau beschäftigt war, aufgelauert haben.
Knapp zwei Stunden vorher hatte der Mann in seinem Haus in Wernberg seine Frau erschlagen - vermutlich mit einer Axt. Die 62-Jährige hatte während des Streits ihre Tante angerufen. „Sie hat geschrien: ,Er dreht wieder durch!‘“, erzählt Eleonore Mörtl. Sie sei sofort losgefahren und habe ihre Nichte durch das Fenster leblos in der Küche liegen gesehen.
Tödliches Finale dann auf der Flucht für den Doppelmörder in Tarvis (Italien).
Claudia Fischer, Kronen Zeitung
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