„Lügt und spaltet“

Parteigrande Colin Powell wendet sich gegen Trump

Ausland
08.06.2020 10:22

Der frühere republikanische US-Außenminister Colin Powell will bei den Präsidentschaftswahlen im November für den demokratischen Kandidaten Joe Biden stimmen. Er habe US-Präsident Donald Trump schon beim letzten Mal nicht gewählt und werde ihn „in diesem Jahr sicherlich nicht unterstützen“, sagte Powell am Sonntag im Fernsehsender CNN. Stattdessen werde er seine Stimme für Biden abgeben.

Der Republikaner erhob schwere Vorwürfe gegen Staatschef Donald Trump - er werde daher bei den anstehenden US-Wahlen für den Demokraten Biden stimmen. Trump erklärte den ehemaligen Außenminister sogleich via Twitter für „erbärmlich“ und „schlecht“ für die USA. Powell argumentierte, dass Trump die Verfassung nicht respektiere, andauernd lüge und die Welt spalte.

„Trump lügt die ganze Zeit“
Trump entferne sich von der Verfassung und werde „gefährlich für unsere Demokratie, gefährlich für unser Land“, kritisierte der Afroamerikaner und sagte, Trump lüge „die ganze Zeit“. Er hätte dieses Wort niemals für einen der vier Präsidenten, für die er gearbeitet habe, benutzt, sagte er. Zudem warf er Trump vor, sowohl national wie international zu spalten.

Republikaner wendet sich von Trump ab
Er rief die Amerikaner dazu auf, über Trumps Einfluss auf die US-Gesellschaft sowie über die internationale Rolle der USA zu reflektieren. Powell war Nationaler Sicherheitsberater des republikanischen Präsidenten Ronald Reagan (1987-1989). Unter dessen republikanischem Nachfolger George H.W. Bush wurde er Generalstabschef und blieb dies bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1993. Danach ging er in die Politik und war in der ersten Amtszeit des republikanischen Präsidenten George W. Bush (2001-2005) US-Außenminister.

Trump nennt Powell erbärmlich”
Der US-Präsident reagierte prompt via Twitter auf die Äußerungen und warf dem Ex-Chefdiplomaten Versagen vor. Powell habe dem „Fake-News-Sender CNN” ein „erbärmliches Interview” gegeben. Dazu sei er als Minister auch mit seinen Aussagen zu Massenvernichtungswaffen im Irak völlig falsch gelegen, weshalb man fälschlicherweise in den Krieg gezogen sei. Powell selbst hat diese Aussagen schon im Jahr 2005 öffentlich bedauert und als „Schandfleck” in seinem Lebenslauf bezeichnet. Er berichtete damals, dass sich Geheimdienstberichte als falsch erwiesen hatten.

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