Joe Exotic, der mit der Netflix-Serie „Tiger King“ weltberühmt wurde, bangt um sein Leben. Er behauptet, dass er in zwei bis drei Monaten tot sein werde, wenn ihn US-Präsident Donald Trump nicht begnadigt.
Der ehemalige Großkatzen-Zoo-Betreiber, der eigentlich Joseph Maldonado-Passage heißt, wurde im Jänner wegen eines Mordauftrags sowie Verstößen gegen Tierschutzbestimmungen zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt. Er soll einen Auftragskiller mit der Ermordung der Tierrechtsaktivistin Carole Baskin beauftragt haben, mit der ihn eine jahrelange Fehde verband. Baskin und ihre Organisation Big Cat Rescue warfen dem schillernden Privatzoobesitzer Tierquälerei vor.
„Hölle auf Erden“
Im Gefängnis sterben will der 57-jährige „Tiger König“ aber nicht. In einem dramatischen Brief an seine Fans, bat er nun um deren Hilfe. Wie das US-Portal „TMZ“ berichtet, schreibe Joe Exotic darin, er erbitte von US-Präsident Donald Trump ein „Wunder“. Er leide an dem Immundefektsyndrom CVID „Common variable immunodeficiency“ und benötige alle vier Wochen Blutkonserven. Seit Jänner habe er diese im Gefängnis nicht erhalten. Das sei sein Todesurteil.
„Ich verliere an Gewicht, Wunden heilen nicht, ich bin in zwei bis drei Monaten tot. Es ist, als wäre ich zum Tode verurteilt worden. Sie haben meine Medikation gestoppt. Dieser Ort ist wie die Hölle auf Erden“, schreibt er. Betroffene Patienten haben zu wenige Antikörper und sind sehr infektanfällig. Ob Exotic an der Krankheit leidet, ist unklar.
Noch verheiratet?
Seine „Seele“ sei schon tot, klagt Exotic in den Brief. Er leide auch, weil ihm immer wieder Fotos seines Ehemanns Dillon Passage beim Feiern geschickt würden, der sich selbst aber nicht mehr bei ihm meldet. „Ich weiß nicht einmal, ob wir noch verheiratet sind, jeder scheint damit beschäftigt zu sein, Geld zu machen und berühmt zu sein.“
Baskin übernahm Zoo
Seinen Privatzoo hat der „Tiger King“ mittlerweile tatsächlich an seine Erzfeindin verloren. Ein Bundesgericht in Oklahoma City sprach seinen Raubkatzenzoo Anfang Juni Carole Baskin zu.
Obwohl sein Besitzer hinter Gittern sitzt, war der Zoo weiter betrieben worden und hatte Anfang Mai nach einer Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie seine Pforten wieder geöffnet. Joe Exotics früherer Geschäftspartner Jeff Lowe hatte die zuständige Firma Greater Wynnewood Development Group übernommen, das Gericht erkannte dies jedoch nicht an. Lowe ärgert sich kaum darüber, er wird in Kürze der Star einer eigenen Serie.
Riesenhit auf Netflix
Die siebenteilige Dokuserie „Tiger King“ war im März bei Netflix erschienen und entwickelte sich binnen kürzester Zeit zu einem gewaltigen Erfolg mit Kultcharakter. Nach Angaben des Streamingdienstes sahen innerhalb eines Monats 64 Millionen Abonnenten die gesamte Serie oder Teile davon.
Aus der Doku soll eine Serie gedreht werden. Kein geringerer als Hollywood-Star Nicolas Cage soll dabei die Rolle des exzentrischen Joe Exotic übernehmen. Und möglicherweise wird auch die Dokuserie fortgesetzt, bei dem vielen Stoff, den der Hauptdarsteller weiterhin liefert, obwohl er im Gefängnis sitzt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.