Im Zuge der AUA-Rettung hat die Bundesregierung am Montag auch fixiert, dass das „1-2-3-Klimaticket“ bereits im kommenden Jahr österreichweit eingeführt wird. Mit 240 Millionen Euro sei die Finanzierung geklärt, sagte Klima- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne). Auch das Nachtzug-Angebot der ÖBB werde ausgebaut. Die Bundesbahnen sollen dafür um 500 Millionen Euro neue Züge kaufen. Die Regierung will die Nachtzüge auf den österreichischen Streckenteilen ab 2024 mit zehn Millionen Euro pro Jahr subventionieren.
Zu dem Projekt, das das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln um einen Euro pro Tag in einem Bundesland, um zwei Euro in zwei und um drei Euro täglich durch ganz Österreich vorsieht, hatte es bisher geheißen, dass es eventuell in Stufen eingeführt werde. Als erster Schritt war ein Ticket - das die Grünen „1-2-3-Österreich-Ticket“ nannten - für je ein Bundesland angedacht worden.
Bundeslandweite Lösungen noch nicht ausverhandelt
Für die bundeslandweiten Öffi-Tickets um einen Euro bzw. bundesländerübergreifenden Tickets um zwei Euro pro Tag müsse noch verhandelt werden, hieß es nun vom Verkehrsministerium. Dafür sind auch zusätzliche Mittel nötig. Diese Stufen würden nicht unbedingt schon 2021 in Kraft treten.
Österreichweit beläuft sich das „1-2-3-Klimaticket“ auf drei Euro pro Tag - das sind exakt 1095 Euro für ein Jahr, was eine massive Verbilligung zum Status quo bedeutet. Denn derzeit kostet allein eine ÖBB-Jahreskarte für ganz Österreich für die zweite Klasse beinahe das Doppelte - nämlich 1944 Euro (!).
Namensgebung von der SPÖ inspiriert
Bei der Namensgebung dürften sich die beiden Koalitionspartner durchaus am Vorschlag von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner orientiert haben. Sie nannte im Nationalratswahlkampf ein Konzept mit gleichem Inhalt wie der Vorschlag des grünen Vizekanzlers Werner Kogler ebenfalls „1-2-3-Klimaticket“.
Haben die Grünen also abgeschrieben? Nein, haben sie nicht: Die Ökopartei fordert eine solche Jahreskarte schon seit Jahren. Erstmals aufgekommen ist die Idee zu einem günstigen Öffi-Ticket für Österreich übrigens schon in den 1990ern-Jahren.
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