Mit Spannung werden in der Causa Kinderwunschklinik zwei Gutachten zu den am vergangenen Mittwoch bei der Behandlung dreier Frauen verwendeten Narkosemedikamenten erwartet. Eine Patientin starb, zwei liegen auf der Intensivstation. Möglicherweise war das Narkotikum minderwertig.
Sämtliche Behörden hüllen sich in Schweigen und warten auf die von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebenen Gutachten. Wie berichtet, waren drei Frauen am Wunschbaby-Institut Baden bei Wien bei einem Standardeingriff mit zwei Präparaten, die das Narkotikum Propofol enthalten, behandelt worden. Dann fielen sie ins Koma. Eine Patientin starb wenig später, die anderen liegen außer Lebensgefahr auf der Intensivstation.
Medikamente verbreitet verwendet
Nun herrscht unter Österreichs Ärzten Rätselraten, ob die Narkosemittel verunreinigt waren. Laut „Krone“-Informationen wurden die betroffenen Medikamente jedenfalls nicht nur in der Badener Klinik, sondern weitverbreitet verwendet.
Kritik an mangelnder Information
Unter Anästhesisten breitet sich Verunsicherung aus, teils greifen sie auf andere Mittel zurück. „Wir hätten sofort die Info bekommen müssen, um welche Präparate es sich handelt. Mit der Bitte, sie vorerst nicht mehr zu verwenden“, so einer der Narkoseärzte, der anonym bleiben will, zur „Krone“.
Fakt ist: Europaweit herrscht wegen Corona ein Propofol-Engpass. Es ist daher denkbar, dass eine minderwertige Charge der Medikamente ihren Weg nach Österreich gefunden hat.
Stefan Steinkogler und Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
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