Mit seinem Spiele-Publisher Amazon Game Studios will der notorisch in neue Geschäftsfelder vordringende Amazon-Konzern zur fixen Größe am Markt für Computerspiele werden. Zwei Wochen nach Veröffentlichung des ersten Amazon-Spiels, des Helden-Shooters „Crucible“, zeigt sich nun, dass dies kein leichtes Unterfangen wird. „Crucible“ ist spektakulär gefloppt, hat auf Steam zwei Wochen nach Release zu Spitzenzeiten keine 1000 gleichzeitigen Spieler mehr - und soll nun überarbeitet werden.
In „Crucible“, das wie „Fortnite“ kostenlos heruntergeladen werden kann und Geld mit dem Verkauf digitaler Güter macht, treten die Spieler als Jäger auf weitläufigen Alien-Welten in Team-Kämpfen an und messen sich mit anderen Spielern ebenso wie KI-Monstern. Ein Hauch „Overwatch“ ist auch drin: Es gibt verschiedenste Charaktere mit eigener Bewaffnung und unterschiedlichen Spezialfähigkeiten, aus denen der Spieler wählen kann und die für das Team unterschiedliche Vorteile bringen.
Doch die „Fortnite“- und „Overwatch“-Anleihen haben nichts geholfen: „Crucible“ hat sich für Amazon binnen 14 Tagen zu einem veritablen Flop entwickelt. Obwohl man als Vertriebskanal die etablierte Plattform Steam mit mehr als 20 Millionen gleichzeitig aktiven Spielern und gut einer Milliarde registrierten Konten gewählt hat, ist es Amazon mit „Crucible“ nicht gelungen, mehr als 10.600 Spieler gleichzeitig vor die Bildschirme zu locken - und auch das nur in den ersten Spieltagen. Mittlerweile liegt die Zahl der „Crucible“-Spieler laut Analyse der Plattform „Steamcharts“ deutlich unter 1000.
Entwickler ziehen die Notbremse
Auch das Urteil der wenigen Steam-User, die „Crucible“ spielen, fällt nicht besonders gut aus. Die überwiegende Zahl der Rezensionen ist negativ. Die Entwickler ziehen nun die Notbremse und haben am Firmenblog angekündigt, zwei der drei Spielmodi von „Crucible“ zu streichen und sich auf die Weiterentwicklung des beliebtesten Modus zu konzentrieren. Außerdem will man wichtige Kernfunktionen nachreichen, die dem Spiel momentan noch fehlen - etwa ein einfacher Sprach-Chat, wie er bei der Konkurrenz zum guten Ton gehört.
Mit Spannung wartet die Gamer-Szene nun auf Amazons nächstes Spieleprojekt: Am 25. August erscheint das Online-Rollenspiel „New World“, mit dem der Online-Händler Genregrößen wie „World of Warcraft“ oder „The Elder Scrolls Online“ angreift. Erste Szenen des Rollenspiels lassen auf hübsche Grafik hoffen, ob „New World“ erfolgreicher startet als „Crucible“, bleibt aber abzusehen.
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