„Wir treiben täglich den Tunnel voran“, sagt Martin Pöcheim, Asfinag-Baugruppenleiter im Großraum Linz. Seit Anfang Mai wird auf Linzer Seite einmal pro Tag gesprengt, das macht die Röhre jedes mal eineinhalb Meter tiefer. Insgesamt ist man schon 30 Meter in den Freinberg vorgedrungen. Im Tunnel wird die Anschlussstelle an die Hängebrücke verlaufen. Was heißt: „Man wird direkt im Tunnel auf die Brücke auffahren können“, so Pöcheim.
Aber auch auf Urfahraner Seite beim Ankerblock Nord schreiten die Arbeiten voran. Entlang der Rohrbacher Straße steht seit kurzem der größte freistehende Turmdrehkran Europas. Er ist 105 Meter hoch und seine Ausleger sind bis zu 80 Meter, die maximale Tragkraft ist 20 Tonnen. Die Montagedauer betrug drei Tage, dafür wurde ein 500-Tonnen Mobilkran eingesetzt. „Der Hochkran transportiert Geräte und Material zum Feld vor dem Spatzenbauern hinauf“, schildert Pöcheim. Hier werden Brückenanker gesetzt. Der Mega-Kran wird ein halbes Jahr in Linz zu Gast sein.
Stahlseile aus Italien
Die Corona-Zeit hat den Bau der vierten Linzer Donaubrücke um fast drei Monate zurückgeworfen: „Wir haben eine österreichisch-italienische Arbeitsgruppe“, meint Pöcheim. Stahlbauteile und Drahtseile werden in Italien produziert. Erst jetzt ist es den heimischen Prüfern wieder möglich, die Produktionsteile in den italienischen Werken zu kontrollieren und abzunehmen. Aber auch der Fund von Kriegsrelikten auf Linzer Seite war hinderlich, Bauschutt und Reste von Tankanlagen mussten weggeräumt werden. Statt Ende 2023 rechnet man derzeit damit, dass die Brücke im ersten Quartal 2024 freigegeben wird. Sie zieht dann 20.000 Autos pro Tag aus Urfahr und von der Nibelungenbrücke ab.
Im „Baustellensommer“
An der B129 westlich von Linz laufen auch über den Sommer Sprengungen. Im Zuge der Bauarbeiten kommt es immer wieder zu kurzzeitigen Verkehrsanhaltungen.
Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung
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