„Krone“ vor Ort
Freude auf Gäste: Lignano wappnet sich für Ansturm
Pizza-Speisekarten am Handy, Strand-Apps und alles ist picobello - Lignano wappnet sich für den Ansturm, wie sich die „Krone“ beim Lokalaugenschein überzeugen konnte.
Gespenstisch – das um diese Jahreszeit sonst so belebte Lignano gleicht einer Geisterstadt. Die schier endlose Einkaufsstraße, auf der sich normalerweise eine bummelnde Menschenmasse den Weg bahnt, ist leer gefegt. Rollläden prägen das Bild.
Auf Sicherheit bedacht
Die meisten Geschäfte sind zu, vor den wenigen geöffneten Restaurants versuchen gelangweilte Kellner potenzielle Gäste zu erspähen. Für die auch alles Corona-konform angerichtet wäre. Teils sogar digitale Speisekarten, die per Code am Handy landen. „Alle haben alles Notwendige dafür getan, dass unsere Gäste sicher urlauben können“, so Lignanos Tourismusboss Massimo Brini.
„Im Juni sind wir normalerweise ausgebucht“
„Katastrophe! Meine Familie betreibt schon seit über 50 Jahren Hotels - das gab es noch nie. Im Juni sind wir normalerweise ausgebucht“, so Bellavista-Chefin Silvia Caoduro mit trauriger Stimme. „Und heute, Klaus, gehört dir das Haus allein“, versucht Gatte Roberto die Stimmung zu heben.
Der Strand gleicht einem Sonnenschirmfriedhof. Wo sich sonst Hunderte Badegäste um Liegen reißen, watscheln Möwen (ebenfalls gelangweilt) ungestört auf und ab.
Mittwochfrüh änderte sich die Stimmung. Noch nie hat man in Italien so gespannt auf eine Pressekonferenz der österreichischen Regierung gewartet. „Die Grenzen werden geöffnet.“ Die Erleichterung war allgegenwärtig, Hoffnung kehrte zurück.
„Freuen uns schon so auf unsere österreichischen Gäste“
Fast panisch, als stünde man nun unter Zeitdruck, wurden Rollläden nach oben gezogen und Besen geschwungen. „Das war so wichtig für die Region. Wir alle haben zwei Monate des Hauptgeschäftes verloren. Das aufzuholen ist ohnehin nicht möglich – aber wir brauchen den restlichen Urlaubssommer“, so Petra aus OÖ, die mit Ehemann Arwaldo das Hafen-Restaurant Al Bancut führt. „Wir freuen uns schon so auf unsere österreichischen Gäste!“
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung, aus Lignano
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