Sitzen in Ukraine fest

Leihmütter-Babys warten noch immer auf Abholung

Ausland
11.06.2020 08:42

In der Ukraine können wegen der Corona-Einschränkungen noch immer Dutzende Babys von Leihmüttern nicht von ihren ausländischen Eltern abgeholt werden. 119 Familien hätten aktuell um eine Einreisegenehmigung ersucht, um ihre 125 Kinder abzuholen, sagte die parlamentarische Menschenrechtsbeauftragte Ljudmila Denissowa in Kiew.

„Bereits 88 Familien haben derartige Sondergenehmigungen erhalten, und 31 befinden sich schon in der Ukraine“, sagte Denissowa.

Ausländern wird Einreise in Ukraine verwehrt
Ein Dienstleister für Leihmutterschaften in dem Land hatte bereits im Mai ein Video veröffentlicht, in dem auf die schwierige Lage der nicht abgeholten Neugeborenen hingewiesen wurde. Seit Mitte März dürfen Ausländer ohne Aufenthaltstitel wegen der Coronavirus-Pandemie nicht mehr ins Land einreisen. Zudem sind alle regulären internationalen Flugverbindungen gekappt. Am 15. Juni soll der Flugverkehr wieder starten.

(Bild: AP)

Klinik forderte Regierungen zu Druck auf Ukraine auf
Dem Video zufolge sind die Eltern der Kinder aus europäischen Staaten wie Deutschland, Österreich und Spanien, aber auch aus Argentinien und vor allem China. In dem mehrsprachigen Clip fordert die Leihmutterschaftsfirma die Eltern auf, über ihre Regierungen Druck auf die Ukraine auszuüben. Das Land solle Sondererlaubnisse zur Abholung der Kinder erteilen.

Claudio Arakari und ihr Mann Osvaldo Nakandakare aus Buenos Aires dürfen nach zweiwöchiger Quarantäne ihr Kind zum ersten Mal in die Arme schließen. (Bild: AP)
Claudio Arakari und ihr Mann Osvaldo Nakandakare aus Buenos Aires dürfen nach zweiwöchiger Quarantäne ihr Kind zum ersten Mal in die Arme schließen.

Die verarmte Ex-Sowjetrepublik gilt wegen ihrer liberalen Gesetze als eines der Zentren für künstliche Befruchtung und Leihmutterschaft in Europa.

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