Gegen 750.000 Dollar
Mitgeklagter Cop im Fall Floyd auf Kaution frei
Nach dem tragischen Tod von George Floyd wurden vier beteiligte Polizisten verhaftet - nun kommt einer davon gegen Kaution auf freien Fuß. Der 37-jährige Cop Thomas Lane muss dafür 750.000 Dollar (rund 660.000 Euro) auf den Tisch legen.
Für den hauptbeschuldigten Polizisten Derek Chauvin wurde eine noch höhere Kaution festgesetzt: Dieser müsste eine Million Dollar (rund 880.000 Euro) hinblättern, um bis zu Prozessbeginn aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Chauvin war jeder Beamte, der minutenlang auf dem Hals von Floyd kniete, sodass dieser keine Luft bekam und starb.
Lane wird vorgeworfen, Mord zweiten Grades und Totschlag zweiten Grades unterstützt zu haben. Er ist der einzige Beschuldigte, der die Kaution zahlte. Für eine auflagenfreie Freilassung hätte Lane sogar eine Million Euro hinlegen müssen. Er durfte am Mittwochnachmittag das Hennepin County Jail verlassen.
Lane soll auf Hauptbeschuldigten eingeredet haben
Sein Anwalt Earl Grey sagte gegenüber dem TV-Sender CBS News, dass Lane ein Neuling bei der Polizei gewesen sei und die Vorwürfe gegen seinen Mandanten „schwach“ seien. Der 37-Jährige habe lediglich Floyds Füße gehalten, damit dieser nicht treten könne. In der Strafanzeige wird außerdem festgehalten, dass Lane den Hauptbeschuldigten zweimal gefragt habe, ob man den Festgenommenen nicht auf die Seite drehen sollte - doch Chauvin weigerte sich. Der 37-Jährige habe weiters Wiederbelebungsmaßnahmen auf dem Weg ins Krankenhaus durchgeführt.
„Wenn drei Polizisten versuchen, jemanden festzuhalten und einer davon damit nicht einverstanden ist, sollte dann dieser Polizist etwa die anderen beiden Polizisten verprügeln und den Kerl gehen lassen? Das ist absurd“, sagte Gray vergangene Woche. CBS Minnesota berichtete, dass Lane kein Anfänger gewesen sei. Er habe dem Fernsehsender zufolge im Februar 2019 als Kadett begonnen und sei seit Dezember vergangenen Jahres Polizeibeamter.
Der Prozess gegen die vier Polizisten soll am 29. Juni stattfinden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.