Schreiben aus Berlin

Detektiv bietet Ibiza-Ausschuss Originalvideo an

Politik
11.06.2020 18:16

Wochenlang wurde über die Herausgabe des Ibiza-Videos gestritten, jetzt der Knalleffekt: Detektiv Julian H., einer der mutmaßlichen Drahtzieher der Affäre, bietet dem Untersuchungsausschuss den kompletten siebenstündigen Film an. In der unveränderten Originalversion.

Nationalratspräsident und U-Ausschuss-Vorsitzender Wolfgang Sobotka (ÖVP) erhielt am Donnerstag überraschend elektronische Post: Der Berliner Rechtsanwalt von Julian H., Johannes Eisenberg, bietet dem U-Ausschuss und dem Justizministerium die Übermittlung der unveränderten Originalversion des Hauptvideos und eine Tonspur an.

U-Ausschuss-Vorsitzender Wolfgang Sobotka (ÖVP) (Bild: APA/Robert Jäger)
U-Ausschuss-Vorsitzender Wolfgang Sobotka (ÖVP)

Julian H., gebürtiger Salzburger mit einer Detektei in München, spielte als Begleiter der vermeintlichen russischen Oligarchennichte eine Schlüsselrolle in der Ibiza-Affäre. Und genau dieser Detektiv will nun das ungeschnittene Video herausrücken.

Rechtsgutachten bereits in Arbeit
Sobotka zur „Krone“: „Ich habe unverzüglich den Rechts-, Legislativ- und Wissenschaftlichen Dienst der Parlamentsdirektion um eine rechtliche Einschätzung ersucht und hoffe, dass diese so schnell wie möglich vorliegt.“ Danach sollen die Fraktionsführer des Ausschusses über das Angebot des Anwalts entscheiden. Zunächst hatte es geheißen, dies solle am Freitag geschehen, nun ist aufgrund einer „Terminkollision“ von Montag die Rede.

Die Tatsache, dass das Video schon Ende April von der Soko Tape sichergestellt wurde, dem U-Ausschuss aber noch nicht übergeben wurde bzw. nicht einmal klar ist, wann dies der Fall sein wird, hatte für große Aufregung gesorgt. Erst vor wenigen Tagen wurde das aufbereitete Material an die beiden zuständigen Staatsanwaltschaften übergeben.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP)

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hatte im U-Ausschuss erklärt, dass die bereits beendete Auswertung lange dauerte, weil sie komplex war - und dass die Staatsanwaltschaft für die Weitergabe zuständig sei.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung/krone.at

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