„Liber Onkel Dani ich hab dich soser lib“ - hinter kindlichen Worten steht die Trauer einer Großfamilie. Zeichnungen, Blumen und Kerzen an der Haltestelle am Linzer Hauptplatz erinnern an Daniel D. (38). Der Familienvater war von einem 16-Jährigen mit der Faust niedergestreckt worden, stürzte und starb drei Tage später. Der Verdächtige geht noch in die Schule ...
„Das war eine Verkettung unglücklicher Umstände, laut seiner Aussage wollte sich der Jugendliche verteidigen“, sagt Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz. Der beschuldigte Teenager, ein Schüler aus Leonding, soll am 5. Juni kurz vor Mitternacht bei der Straßenbahnhaltestelle am Linzer Hauptplatz Daniel D. (38) einen Faustschlag ins Gesicht gegeben haben.
Trauer am Tatort
Als Zeichen der Trauer legten am Tatort Angehörige Blumen nieder, zündeten Kerzen an und wurden Zeichungen von Kindern an der Haltestelle befestigt.
Berührende Kinderbilder
Die Wörter, die auf den Bildern, die den Verstorbenen zeigen, zu lesen sind, berühren zutiefst. „Ich liebe dich“ oder "Liber Onkel Dani ich hab dich soser lib“ drücken nicht nur die Trauer der Kinder aus, sondern auch der ganzen Familie.
Die Kinder liegen daheim und weinen. Der Täter soll kommen und schauen, was er angerichtet hat. Das wäre Strafe genug.
Bruder Mattias D.
Mit Kopf aufgeschlagen
Angeblich, weil Daniel D. „aggressiv auf ihn zugegangen sei“. Der dreifache Vater ging bewusstlos rücklings zu Boden und schlug mit dem Kopf am Boden auf, blieb reglos liegen und starb drei Tage später im Uniklinikum Linz. Nach der Tat fuhr der Verdächtige mit der Straßenbahn über die Donau nach Urfahr. Nach weiteren Zeugenvernehmungen und nach Auswertung der Videoaufzeichnung der Linz Linien konnte der 16-Jährige jedoch ausgeforscht werden.
Täter geht noch in die Schule
Der Schüler zeigte sich bei der Vernehmung geständig. Nach der Anzeige wurde der Teenager seinen Eltern übergeben. Er wird sich nun wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang (Paragraf 86 StGB) verantworten müssen.
Die Ärzte haben alles versucht, um meinen Bruder zu retten. Es war aussichtslos, sie haben ihn aufgrund unserer Bitten aber noch operiert. Da war eine Gehirnhälfte schon abgestorben.
Matthias D., Bruder des Opfers
Familie bedankt sich
Bruder Matthias D.: „Die Familie bedankt sich bei der Polizeidienststelle Landhaus und der Kriminalpolizei für ihre Arbeit, um dieses Verbrechen aufzudecken. Ebenso bei den Rettungsorganisationen und dem Kepler Uniklinikum, besonders dem Team der Neurologischen Intensivstation unter der Leitung von Oberarzt Dr. Gruber, welche unermüdlichen Einsatz gezeigt haben und alles in ihrer Macht Stehende getan haben, um Daniel zu retten.“
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