Jahrzehntelang wurden in der Kirchner-Kaserne im Grazer Süden Soldaten ausgebildet, mittlerweile ist das Bundesheer ausgezogen. Seit Kurzem werden am Areal Schutzmasken hergestellt. Eine steirische Firma hat angesichts der Krise rasch eine Produktion aufgezogen, die Ausbaupläne sind ehrgeizig.
Was war das für ein Gerangel am Weltmarkt im März und April: Schutzausrüstung für medizinisches Personal war am Höhepunkt der Corona-Krise absolute Mangelware (und oft von miserabler Qualität), die westlichen Staaten kämpften in Asien um alles Verfügbare. Noch direkt am Flugfeld sollen Lieferungen um viel Geld umgeleitet worden sein.
Österreich soll in Zukunft unabhängig von diesem globalen Machtkampf sein, so der Ansatz der steirischen Firma Aventrium Health Care. Geschäftsführer Dominik Holzner war bislang im Veranstaltungs- und Immobilienbereich tätig, die Partner und Finanzgeber im Hintergrund wollen laut ihm vorerst nicht genannt werden.
„Wir brauchen große Flächen“
Der Start erfolgt in einigen Hallen der früheren Kirchner-Kaserne. Holzner: „Wir brauchen große Flächen, um sofort loslegen zu können.“ Nach und nach treffen derzeit die Maschinen ein, diese Woche etwa jene für die hochwertigen FFP2-Masken. „Die Firma PIA Automation aus Grambach unterstützt uns bei ihrer Inbetriebnahme.“ Neben den Masken werden im ersten Schritt auch Desinfektionsmittel hergestellt, später sollen weitere medizinische Qualitätsprodukte folgen.
45 (Leih-)Mitarbeiter sind derzeit im Boot, im Endausbau sollen es sogar 140 sein. Die Kaserne ist nur vorübergehend als Standort vorgesehen, geplant ist eine neue Halle im Gewerbepark an der Grenze zwischen Lieboch und Dobl. Dann möchte Aventrium bei den Masken „einige Millionen Stück täglich“ herstellen können.
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