Ein Polizist kniet minutenlang auf dem Hals eines Verdächtigen, bis dieser stirbt - in Österreich ist diese Form der Fixierung undenkbar, weil gar nicht zulässig. „Der Hals ist generell tabu“, so Generalmajor Thomas Schlesinger, der die Grundausbildung für angehende Polizisten leitet.
„Wir wollen Feedback“
Trotzdem kommt es immer wieder zu Misshandlungsvorwürfen gegenüber der Exekutive, im Vorjahr waren es 317 - ein Polizist wurde verurteilt. In diesem Zusammenhang wollen die Behörden in Zukunft offener und transparenter auftreten, wie der stellvertretende Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Reinhard Schnakl, erklärt: „Wir wollen Feedback, wenn wir einschreiten, und arbeiten stets daran, besser zu werden.“
Menschenrecht hat für die österreichische Polizei höchsten Stellenwert. Wir arbeiten dennoch stetig daran, besser zu werden.
Reinhard Schnakl, Stellvertretender Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit
Unabhängige Stelle soll prüfen
In Zukunft soll eine unabhängige Stelle Beschwerden gegenüber der Polizei prüfen - bislang liefen diese Untersuchungen intern ab. Auch NGOs sind bei dem Projekt nun mit an Bord.
Gleichzeitig geriet die heimische Polizei insbesondere seit Anfang Juni immer wieder ins Visier von Demo-Rowdys: Unbekannte zerstörten wiederholt Polizeidienstwagen, Inspektionen, Radarkästen und Mistkübel in Wien. Auch Brandbeschleuniger war schon im Spiel. Die Botschaft ist seit dem Auftauchen eines Manifests klar.
Oliver Papacek, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.