Die häufigsten Fragen

Expertin: „Die Väterkarenz ist ansteckend“

Steiermark
13.06.2020 14:39

Bernadette Pöcheim, Leiterin der Abteilung Frauen in der steirischen Arbeiterkammer, klärt die häufigsten Fragen zum Thema Vaterkarenz.

„Krone:“ Frau Pöcheim, welche Fragen stellen sich junge Paare in puncto Karenz?

Bernadette Pöcheim: Viele wissen gar nicht, dass sie sich den Bezug des Kinderbetreuungsgeldes so aufteilen können, wie sie wollen. Und auch nicht, dass es einen Rechtsanspruch auf den Papamonat gibt – man muss nur alle Fristen einhalten. Wer die Karenzzeit nahezu halbe-halbe teilt, bekommt übrigens einen Bonus von 1000 Euro.

Wieso machen das dann nicht alle?

Der Knackpunkt ist, dass viele Männer noch immer mehr verdienen als Frauen. Jungfamilien müssen aufs Geld achten, die Väterbeteiligung ist eine Sache der Leistbarkeit. Die finanziellen Anreize sind noch nicht gut genug.

Bernadette Pöcheim von der Arbeiterkammer Steiermark (Bild: AK Stmk./Graf-Putz)
Bernadette Pöcheim von der Arbeiterkammer Steiermark

Welche Vorteile hat man dann davon?

Beinahe alle Väter, die in Karenz waren, sagen: Es war eine tolle Erfahrung, aber ich hätte es mir nicht so anstrengend vorgestellt. Durch die Erfahrung gibt es eine ganz andere Wertschätzung für die Arbeit, die Mütter leisten.

Wie viele Väter interessieren sich für eine Karenz?

Es werden immer mehr, die Interesse zeigen. Leider scheitert es wirklich oft am Geld. Aber auch, wenn das Kind älter ist, gibt es Möglichkeiten. Elternteilzeit können Mutter und Vater nehmen. Hier gibt es auch einen Kündigungsschutz.

Welche Rolle spielt hier der Arbeitgeber?

Es ist wichtig, dass es eine Firmenkultur gibt, die das unterstützt. Väter bringen viel soziale Kompetenz in den Betrieb. Meine Erfahrung zeigt außerdem: Väterkarenz ist ansteckend.

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