Suizid angekündigt

Obduktion ergab: Vier Polizei-Kugeln brachten Tod

Oberösterreich
16.06.2020 06:00

Vier Treffer aus der Polizei-Pistole, einer davon tödlich - das ergab die Obduktion eines 50-Jährigen nach einer Schießerei in Altmünster (OÖ). Der Lebensmüde hatte, wie berichtet, nach einer Verfolgung drei Kugeln in die Windschutzscheibe des Polizei-Busses gejagt. Zuerst hatte ein Polizist einen Reifen zerschossen.

Weiter gibt es - nicht nur in Polizeikreisen - heftige Diskussionen, ob und was in der Nacht auf Sonntag in Altmünster schiefgelaufen ist. Der Angestellte Günter K. (50) hatte seinen Selbstmord Frau, Nachbarn und Priester angekündigt, war dann mit zwei Faustfeuerwaffen losgefahren. Eine Polizistin und ein Diensthundeführer entdeckten den zur Fahndung ausgeschriebenen Wagen, überholten und stoppten ihn, so der bisherige Ermittlungsstand.

(Bild: Fellner Klemens)
(Bild: Matthias Lauber)

Günter K. gab plötzlich Gas und raste davon
Als die Beamten ausstiegen, um den Lenker zu kontrollieren, gab dieser Gas. Der Hundeführer jagte dem Flüchtenden gezielt eine Kugel in einen Hinterreifen, doch Günter K. fuhr weiter. Die Polizisten verfolgten ihn nunmehr mit Blaulicht, überholten den Lebensmüden erneut, doch dieser konnte bei einer Bushaltestelle seitlich ausweichen. Nach diesem zweiten missglückten Anhalteversuch ging die Jagd weiter.

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Es war ein Riesenglück, dass nicht Polizisten sterben mussten, weil ein anderer sterben wollte.

Landespolizeidirektor Andreas Pilsl

Andreas Pilsl (Bild: fotokerschi.at)
Andreas Pilsl

Ermittlungen wegen grob fahrlässiger Tötung
Bis Günter K. beim Sportplatz eine Vollbremsung hinlegte, heraussprang und sechsmal abdrückte. Drei Schüsse gingen in die Windschutzscheibe, die Polizistin am Lenkrad hatte einen Schutzengel – eine Kugel riss ihr nur die Armbanduhr vom Handgelenk. Dann drückte der Hundeführer ab: vier Treffer, einer davon tödlich. „Das ist aber nur das vorläufige, mündlich mitgeteilte Obduktionsergebnis“, sagt Silke Enzlmüller von der Staatsanwaltschaft Wels. Die Ermittlungen wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung laufen jedenfalls weiter.

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