„Sperrzonen“-Pizza

Grenze nach Süden offen, aber Gardasee zweigeteilt

Tirol
16.06.2020 12:00

Viva Italia! Um Punkt Mitternacht wurden in der Nacht auf Dienstag die Grenzen auch Richtung Süden wieder geöffnet und viele Österreicher werden schon bald an den Gardasee stürmen - und das, obwohl für den halben „Lago“ eigentlich eine Reisewarnung besteht.

Ein Marmelade-Brioche und ein Cappuccino auf der Raststätte, die Stimme von Adriano Celentano im Autoradio und der Duft von Sonne und Meer in der Nase: Italien-Fans mussten aufgrund der rigorosen Reisebeschränkungen wegen Corona auf „Dolce Vita“ verzichten.

(Bild: Peter Freiberger)
(Bild: Peter Freiberger)

Seit Dienstag 0 Uhr hat das lange Warten ein Ende! Die Grenzen sind wieder vollständig geöffnet und man darf unter anderem wieder über den Brenner nach Italien. Nur für die Region Lombardei gilt weiterhin eine partielle Reisewarnung. „Wir raten Österreichern dringend von Reisen in diese Region ab“, betonte Außenminister Alexander Schallenberg unlängst bei einer Pressekonferenz (siehe Video unten).

Italienische Touristiker buhlen um Urlaubsgäste
„Uns doch egal“, denken sich wahrscheinlich etliche Italien-Urlauber. „Wir fahren eh nicht nach Mailand, um uns den Dom anzuschauen.“ Auch das historische Zentrum von Bergamo, die wunderschöne Cittá Alta, könne man ja im nächsten Jahr besuchen.

Für viele Tiroler zählt ohnehin nur eines: Hauptsache sie kommen zum Gardasee. Und die dortigen Touristiker buhlen schon seit Wochen um Gäste aus Österreich und Deutschland. „Die Besucher können sich hier absolut sicher fühlen. Wir hatten nur einen einzigen Corona-Fall“, wurde Antonio Martinelli, Bürgermeister von Limone, von diversen Medien zitiert. „Unser Ort ist immun.“

(Bild: Peter Freiberger)

Was viele Österreicher aber wahrscheinlich nicht sofort am Schirm haben, wenn sie an den „Lago“ denken: Der Gardasee gehört fast genau zur Hälfte zur Lombardei. Beliebte Orte wie Sirmione, Desenzano, Salò oder eben Limone liegen in jener Region, die traurige Schlagzeilen machte, weil unzählige Leichen mit Militär-Lkw von einer Stadt zur nächsten transportiert wurden.

Der Aufenthalt auf der Westseite des Gardasees kann sogar rechtliche Probleme mit sich bringen. „Wir dürfen darauf aufmerksam machen, dass bei Reiseversicherungen kein Versicherungsschutz für Reisen besteht, die trotz Reisewarnung des österreichischen Außenministeriums angetreten werden“, erklärt etwa der „Österreichische ReiseVerband“.

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