Wirbel um Schreiben
McCanns: „Erhielten keinen Brief von Behörden“
Verwirrung herrscht um einen angeblichen Brief, den deutschen Behörden an die Eltern der seit 2007 vermissten Maddie McCann geschrieben haben sollen. Britische Medien behaupten, in dem Schreiben sei die Familie über den Tod des Mädchens informiert worden - allerdings könne man keine Einzelheiten dazu verraten. Doch Kate und Gerry McCann dementieren, dass sie einen solchen Behördenbrief erhalten hätten.
Britische Medien hatten den Staatsanwalt Hans Christian Wolters wie folgt zitiert: „Wir haben den McCanns geschrieben, um ihnen mitzuteilen, dass Madeleine tot ist, und ihnen erklärt, dass wir einfach nicht sagen können, was die Beweise sind.“ Mehr könnten die Behörden den Berichten zufolge allerdings nicht verraten, denn „weitere Einzelheiten könnten Untersuchung gefährden“.
McCanns: „Unnötige Besorgnis verursacht“
Nun dementierte die Familie McCann, ein solches Schreiben erhalten zu haben. „Die weitverbreitete Nachricht, wonach wir einen Brief von deutschen Behörden erhalten haben, der zur Aussage hat, dass es Belege oder einen Beweis für Madeleines Tod gibt, ist falsch“, schrieben die Eltern auf der Website. „Wie viele andere unbewiesene Berichte in den Medien hat das bei Freunden und Familie unnötige Besorgnis verursacht und unser Leben ein weiteres Mal durcheinandergebracht.“
Der Staatsanwalt bestätigte am Dienstag, dass nochmals ein Brief an die McCanns geschickt wurde, wollte sich allerdings auf Nachfrage nicht über den Inhalt äußern.
Fall auch nach 13 Jahren noch nicht aufgeklärt
Madeleine McCann, genannt Maddie, wurde 2007 im Alter von drei Jahren aus einer Ferienwohnung in Praia da Luz entführt. Jahrelang gaben die Eltern nicht auf, ihr Mädchen lebend zu finden. Vor wenigen Wochen wurde schließlich ein deutscher Verdächtiger ausgeforscht, der wegen eines anderen Delikts im Gefängnis sitzt und sich zum Tatzeitpunkt in der Nähe der Ferienanlage aufgehalten hatte. Der 43-jährige mutmaßliche Täter ist bereits wegen sexueller Straftaten vorbestraft. Er steht unter Verdacht, auch andere Kinder entführt zu haben.
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