Könnte Leben retten

Forscher melden „Durchbruch“ bei Corona-Medikament

Ausland
16.06.2020 18:53

Britische Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben einen „großen Durchbruch“ bei der Behandlung von Covid-19-Patienten mit dem Medikament Dexamethason erreicht. In einer klinischen Studie konnten sie demnach mithilfe des Wirkstoffs Dexamethason die Sterblichkeit schwerstkranker Patienten um ein Drittel senken, wie sie am Dienstag mitteilten.

Die britische Regierung will das Steroid-Medikament ab sofort bei Covid-19-Patienten einsetzen. Im Rahmen einer klinischen Studie verabreichten die Forscher der renommierten Oxford-Universität 2000 Patienten zehn Tage lang das Medikament.

Medikament reduziert Sterblichkeit deutlich
Demnach reduzierte Dexamethason die Sterblichkeit der von Beatmungsgeräten abhängigen Patienten um 35 Prozent. Bei Kranken, die lediglich Sauerstoff verabreicht bekamen, wurde die Sterblichkeit um ein Fünftel gesenkt. Bei Patienten mit milderem Krankheitsverlauf zeigte Dexamethason hingegen keine Wirkung.

Kortisonhaltiges Medikament vielfach eingesetzt
Dexamethason ist in einer Vielzahl von entzündungshemmenden Medikamenten enthalten. Es wird zur Behandlung von allergischen Reaktionen, rheumatoider Arthritis und Asthma angewendet. Nach Angaben der britischen Forscher könnten tägliche Dosen jeden achten Tod bei schwerstkranken Covid-Patienten verhindern.

Forscher: Verbessert Überlebenschancen
„Dexamethason ist das erste Medikament, für das gezeigt werden konnte, dass es die Überlebenschancen bei Covid-19 verbessert“, sagte Peter Horby von der Universität Oxford. Das entzündungshemmende Mittel sei preiswert und könne sofort eingesetzt werden, um weltweit Leben zu retten.

US-Präsident Donald Trump hatte Hydroxychloroquin nach eigenen Worten zur Vorbeugung eingenommen. (Bild: AP)
US-Präsident Donald Trump hatte Hydroxychloroquin nach eigenen Worten zur Vorbeugung eingenommen.

Bisher sterben rund 40 Prozent der Covid-19-Patienten, die von einem Beatmungsgerät abhängig sind. Bisherige Versuche und klinische Studien mit anderen Medikamenten verliefen oft enttäuschend, wie zuletzt bei dem Malaria-Medikament Hydroxychloroquin

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