Dienstag, früher Vormittag in der Salzburger Münzgasse. Nur wenige spazieren durch die vom Leerstand geplagte Ladenzeile. Einen älteren Herren in feinem Zwirn zieht es in die Feinbäckerei Essl, gleich daneben spiegelt die leere Auslage von Rieger Fashion.
Ganz so ruhig sind die verbliebenen Geschäftsleute nicht. Zumindest, wenn es um die jüngsten Pläne aus dem Schloss Mirabell geht: Die Gstättengasse soll autofrei werden, dafür muss durch die Münzgasse Gegenverkehr führen. Die Parkplätze weichen einer Begegnungszone, die sich vom Neutor bis zum Museumsplatz ziehen wird.
„Für uns wäre das unangenehm. Die wenigen Parkplätze direkt vor den Geschäften würden damit wegfallen“, sagt Maria Nikic, die seit 27 Jahren die Altstadt Confiserie betreibt. „Wir mussten schon in den vergangenen Jahren viel hinnehmen, wie die vielen Diskussionen rund um die Neutorsperre, Demos und Staus, die unsere Kunden von der Stadt weghalten.“
Ab Herbst werden die Anrainer eingebunden
Die zuständige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP) versucht zu beruhigen: „Das Konzept ist noch nicht fertig. Derzeit schauen wir, was geht.“ Im Herbst startet ein Bürgerbeteiligungsprozess, bei dem auch die Geschäftstreibenden eingebunden werden.
Ebenfalls im Herbst sollen die Arbeiten für den Kreisverkehr am Museumsplatz starten. Damit fallen 30 Stellplätze des Rot-Kreuz-Parkplatzes weg. Die Begegnungszone soll im nächsten Schritt folgen – ab dann sind Autos und Fußgänger bei Tempo 20 vollkommen gleichberechtigt.
Skepsis macht sich in der Gasse bereit
Dass weiterhin Autos in der Gasse unterwegs sind, gefällt nicht allen in der Münzgasse: „Es wäre besser, wenn die Altstadt autofrei wird. In der Begegnungszone Griesgasse begegnen sich auch höchstens die Autos“, sagt ein junger Geschäftsmann der „Krone“.
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