Lage explosiv
Gesetz erschwert Migranten Leben in Griechenland
Überfüllte Hotspots, menschenunwürdige Aufnahmebedingungen, lange Asylverfahren: Die Lage vieler Flüchtlinge in Griechenland ist schwieriger denn je. Jenen, denen bereits Asylstatus zugesprochen wurde, macht nun eine neue Gesetzesverordnung das Leben schwer. Demnach werden sie mit griechischen Staatsbürgern gleichgestellt und haben damit keinen Anspruch auf eine kostenlose Unterkunft mehr. Sie verlieren auch das Recht auf einen monatlichen Zuschuss in Höhe von 90 Euro.
Gut 115.000 Flüchtlinge befinden sich derzeit in Griechenland, die Lage ist angespannt. Etwa 41.000 von ihnen leben in den Hotspots auf den Inseln. 21.000 Menschen wurden in Wohnungen untergebracht, etwa 53.000 leben in Camps wie Malakasa (etwa 40 Kilometer nordöstlich von Athen) oder Moria auf Lesbos. Im März 2020 - also zu Beginn der Corona-Krise - wurden in Griechenland 2233 Bootsflüchtlinge registriert. Im Jänner hatte das Verteidigungsministerium gar eine Ausschreibung für die Installation von Absperrmechanismen in der Ägäis veröffentlicht. Diese sollten im „Notfall“ gegen Flüchtlinge aus der benachbarten Türkei eingesetzt werden.
In einem Land, in dem die Arbeitslosigkeit seit Jahren hoch ist und die Corona-Krise die Wirtschaftssituation zusätzlich verschlechtert hat, verschärft dies und der Entzug weiterer staatlicher Unterstützung zusätzlich die Lage.
Wenig Chancen auf Arbeit
NGOs weisen darauf hin, dass es für die Betroffenen besonders schwierig sein dürfte, eine Arbeit zu finden. Hindernisse dafür seien auch Sprachschwierigkeiten und das Fehlen entsprechender Anpassungsprogramme. Griechenland hat seit 2015 40.000 Menschen Asyl gewährt.
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