Die Deutsche Telekom rechnet mit Kosten von mindestens drei Milliarden Euro, sollte die Regierung in Berlin den Einsatz chinesischer Mobilfunktechnologie verbannen. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf ein Dokument, das ein Treffen zwischen Spitzenmanagern von Telekom und Huawei vorbereiten sollte.
Es spiele den Fall durch, dass die Telekom auf chinesische Ausrüster im neuen 5G-Netz verzichten und schon verbaute Komponenten austauschen müsse. Dieses Szenario werde „Armageddon“ genannt. Der Prozess würde bis zu fünf Jahre dauern. Auch mit dem Risiko einer Unterbrechung von Lieferketten durch US-Sanktionen gegen Huawei beschäftige sich das Papier.
Telekom und Huawei schweigen
Die Telekom wollte sich dem Bericht zufolge dazu nicht äußern, ein Sprecher erklärte demnach aber: „Ein Ausschluss von Huawei bei 5G würde auch einen Rückbau bei 4G bedingen. Deutschland würde damit massiv beim 5G-Ausbau zurückgeworfen.“ Huawei lehnte dem Bericht zufolge eine Stellungnahme zu den internen Dokumenten ab. Aus dem Bundestag komme demnach Kritik: „Die Telekom muss sich erklären“, sagte Falko Mohrs, 5G-Berichterstatter der SPD dem Blatt. Von Armageddon zu sprechen, habe „nichts mit sauberer Planung zu tun“, es sei „Stimmungsmache“.
Die schwarz-rote Koalition in Berlin streitet seit eineinhalb Jahren über die Beteiligung von Huawei am 5G-Ausbau. Die SPD will Anbieter aus Ländern ohne rechtsstaatliche Kontrollen sicherheitshalber ausschließen. Kanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU) sträuben sich dagegen. Sie fürchten Ärger mit China und Nachteile für die deutsche Wirtschaft.
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