Die TV-Serie "Mad Men" hat bei der 62. Verleihung der wichtigen US-Fernsehpreise im Nokia Theatre in Los Angeles zum dritten Mal in Folge den Emmy als beste Drama-Serie gewonnen. "Mad Men" (ab Oktober bei ZDFneo) ist die Geschichte von Don Draper, Star einer New Yorker Werbeagentur Anfang der 1960er Jahre. Die Serie besticht mit ihrer exakten Darstellung der moralischen Verhältnisse der Zeit.
Die Schauspielerin Kyra Sedgwick hat es diesmal nach fünf Nominierungen in den letzten Jahren endlich geschafft und ist für ihre Krimiserie "The Closer" als beste Haupstdarstellerin geehrt worden. In der Kategorie bester Hauptdarsteller einer Comedy-Serie wurde Jim Parsons ausgezeichnet, der auch bei uns in der witzigen US-Serie "The Big Bang Theory" als kauziger Physiker zu sehen ist.
Ehren-Emmy für George Clooney
Leinwandstar George Clooney, der durch die TV-Serie "Emergency Room" in den 1990er-Jahren bekannt wurde, wurde mit einem Ehren-Emmy ausgezeichnet. Der 49-jährige Schauspieler und Oscar-Preisträger ("Syriana") hat den "Bob Hope Humanitarian Award" bekommen. Die Fernsehakademie vergibt den Preis seit 2002 zu Ehren des Komikers Bob Hope für das humanitäre und soziale Engagement eines Künstlers.
Clooney, der in Begleitung seiner Freundin Elisabetta Canalis bei der Award-Vergabe war, wurde mit stürmischem Applaus gefeiert. Clooney rief seine Kollegen dazu auf, ihre prominente Rolle dafür zu nutzen, Bedürftigen in aller Welt zu helfen. Vor allem Jahre nach einer Katastrophe - "wenn die Kameras längst verschwunden sind" - dürfte man die Menschen nicht vergessen, betonte Clooney.
Heidi Klum geht leer aus
Der begehrte Fernsehpreis für die beste Comedy-Serie ging in der Nacht auf Montag an "Modern Family". Damit errang die Serie mit "Al Bundy"-Legende Ed O'Neill über eine turbulente Großfamilie mit den unterschiedlichsten Lebensweisen ihren ersten Emmy-Award.
Die Reality-Show "Project Runway" des deutschen Supermodels Heidi Klum ging leer aus, obwohl sich die deutsche Schönheit im knappsten Kleidchen, einem Mini-Kleid von Marchesa, über den roten Teppich gewagt hatte.
In der Kategorie "Reality-Competition Program" setzte sich die Koch-Show "Top Chef" durch. Klum war auch als beste Moderatorin nominiert, doch wie schon im vergangenen Jahr holte sich erneut Jeff Probst ("Survivor") die Trophäe.
Die TV-Serie "The Pacific" (in Deutschland bei Kabel eins), ein Drama um den Zweiten Weltkrieg in zehn Teilen, holte den Emmy in der Sparte "Miniserie", sowie in zahlreichen Nebenkategorien. Steven Spielberg und Tom Hanks haben die beim US-Bezahlsender HBO ausgestrahlte Serie mitproduziert.
Fünf Emmys gingen an "Temple Grandin" als bester Fernsehfilm, für Regie und an die Darsteller Claire Danes, Julia Ormond und David Strathairn. Der Film schildert das Leben der hochbegabten US-Tierforscherin und Autistin Temple Grandin.
Al Pacino holt als "Dr. Tod" Auszeichnung
Hollywoodstar Al Pacino (70) holte sich mit der Hauptrolle in dem TV-Drama "You Don't Know Jack" seinen zweiten Emmy. Unter der Regie von Barry Levinson verwandelt sich Pacino in den amerikanischen Sterbehilfe-Arzt Jack Kevorkian. Der als "Dr. Tod" bekannt gewordene Mediziner war 2007 nach achtjähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen worden. Er war als Gast bei der Show dabei.
Edie Falco, die bereits drei Emmys als "Sopranos"-Darstellerin gewonnen hatte, nahm nun ihre vierte Trophäe für ihre Rolle in der Comedy-Serie "Nurse Jackie" entgegen. Darin glänzt Falco als Krankenschwester Jackie Peyton in der stressigen Notaufnahme eines Krankenhauses.
Jane Lynch nahm für ihre Nebenrolle in der schmissigen High-School-Comedy "Glee" einen der begehrten Fernsehpreise entgegen. Eine weitere Trophäe ging an "Glee"-Regisseur Ryan Murphy.
Die Emmys in 104 Kategorien wurden zum 62. Mal von der Amerikanischen Fernsehakademie verliehen. Während der dreistündigen Show wurden 26 Hauptpreise verteilt, die übrigen Gewinner hatten ihre Trophäen schon vorher erhalten.
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