Die geplante Begegnungszone in der Salzburger Altstadt samt Gstättengassen-Sperre und zweispuriger Münzgasse lässt die Wogen hochgehen: „Jetzt ist endlich der Zeitpunkt etwas zu ändern. Der Verkehr wird schon lange falsch geleitet“, sagt Anrainer Ferdinand Ranzenberger. Die „Krone“ hat sich umgehört.
Die neuen Pläne des Verkehrsressorts in der Stadt sorgen am Donnerstagvormittag in der Gstättengasse ordentlich für Aufsehen bei den Passanten:„Wir sind interessiert daran, dass endlich was passiert.“ „Warum entstehen in Graz und Wien lange schon neue Fußgängerzonen, aber nicht in Salzburg?“
Wie berichtet, plant die Mozartstadt nun eine Begegnungszone, die sich vom Neutor bis zum Museumsplatz zieht. Dafür wird durch die Münzgasse künftig Gegenverkehr führen, Autofahrer und Fußgänger sind bei Tempo 20 gleichberechtigt. Die Gstättengasse soll autofrei werden - fast so wie 1990.
Zumindest an letzterem findet Il Sole-Chef Ferdinand Ranzenberger bei einer Tasse Espresso in der Vormittagssonne gefallen: „Wir leiden Tag und Nacht am Durchzugsverkehr. Viele Autobegeisterte ziehen hier ihre Runden, um ihre Wägen den Gästen vorzuzeigen“, sagt der Gastronom, der auch in der Gasse lebt. „Der Verkehr wird schon lange völlig falsch durch die Stadt geleitet. Wir haben das Ganze auch schon vor Jahren mit Stadträtin Claudia Schmidt diskutiert. Es ist an der Zeit, dass sich etwas tut“, so Ranzenberger, der sich auch eine zeitlich begrenzte Durchfahrt-Möglichkeit durch das Neutor vorstellen kann.
Raser sollen aus der Stadt gesperrt werden
Wenige Schritte weiter sieht das Herbert Hofer kurz vor dem Gstättentor ähnlich – auch er wohnt hier. „ Der Lärm und der Staub sind furchtbar: Die Autos beschleunigen oft zu Vorführzwecken bis hin zum Tor, um dann abrupt abzubremsen. Es gehört endlich etwas gemacht“, sagt Hofer und spaziert gemütlich weiter.
Dieses Stück der Stadt ist wirklich sehr schön. Eine Sperre der Gstättengasse ist prinzipiell gut.
Franziska Exinger
Politik-Vorschläge gehen nicht weit genug
Studentin Franziska Exinger findet: „Vor allem in der aktuellen Situation nach der intensiven Corona-Phase, wo alle raus und gerne spazieren wollen“, sagt Exinger, die es weiter in Richtung Ursulinenplatz zieht.
Am Herbert-von-Karajan-Platz geht einigen der Politik-Vorschlag nicht weit genug: „Die Idee ist grundsätzlich gut. Ich würde aber die Autos ganz aus der Innenstadt verbannen. Wer durchfährt, kauft nichts“, sagt Alice Absmann. Für Hotelgäste oder auch Anrainer „kann es ruhig Ausnahmegenehmigungen geben.“
Wann die Stadtpolitik die neue Verkehrsregelung angeht, ist ungewiss– im Herbst beginnen zunächst die Arbeiten für den Kreisverkehr am Museumsplatz.
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