Mit einem Akkuschrauber bedrohte ein Ungar (36) in einem Railjet von Wien Richtung Linz mehrere Fahrgäste, zielte damit wie mit einer Schusswaffe auf die Passagiere, die in Panik gerieten. Bis es Polizistin Nadine Engertsberger (31), die am Weg zum Dienst in Linz war, zu bunt wurde. Sie zog ihn aus dem Verkehr.
„Krone“: Was war da im Railjet von Wien nach Linz los?
Nadine Engertsberger: Ich pendle regelmäßig zum Dienst nach Linz. An diesem Tag sind plötzlich zwei Männer vorbeigelaufen. Der eine hat „Hilfe, Hilfe!“ gerufen, der zweite ist ihm barfuß nach. Ich bin sofort auf, hab geschaut, was los ist. Der ohne Schuhe hat auf den anderen gezielt. Es hat ausgesehen, als wenn er eine Schusswaffe hätte.
„Krone“: Sie waren selbst bewaffnet.
Engertsberger: Ja, ich habe immer eine Privatwaffe dabei. Der Schuhlose hat umgedreht und ist auf mich los. Ich hab gesagt: „Halt! Polizei! Bleiben Sie stehen und seien Sie ruhig.“ Er hat in seine Hosentasche gegriffen und einen Mini-Akkubohrer herausgezogen, der wie eine Pistole ausgeschaut hat. Ich hab’ ihm das Gerät aus der Hand geschlagen und ihn dann mit einer Halsklammer am Boden fixiert. Zwei Schaffner haben mir dann geholfen. Der Mann hatte vermutlich eine Psychose.
„Krone“: Sie waren echt mutig.
Engertsberger: Ich wäre auch eingeschritten, wenn ich keine Polizistin wäre.
Interview: Christoph Gantner, Kronen Zeitung
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