Daniel Carcillo hat 429 Mal in der NHL gespielt, mit den Chicago Blackhawks sogar 2013 und 2015 den Stanley-Cup gewonnen - doch sein Weg in die beste Eishockey-Liga der Welt war hart und von Unterdrückung sowie sexuellem Missbrauch gepflastert. Fünf Jahre nach seinem Karriereende brach er nun endlich sein Schweigen und zog vor Gericht.
Die Anschuldigungen von Carcillo beziehen sich vor allem auf die Saison 2002/ 03, in seiner Zeit in der Ontario Hockey League (OHL), eine der drei kanadischen Juniorenligen. Daniel war knapp 17 Jahre alt und wurde laut eigenen Angaben immer wieder Opfer von Schikanen, körperlichen Übergriffen und sexuellen Missbrauchs. Und der heute 35-Jährige wird ungewohnt konkret in seinen Schilderungen, was er damals alles ertragen musste.
Sex-Orgien, bepinkelt und bespuckt
So gibt er in der Klageschrift - welche „TMZ“ vorliegt - an, dass er und andere Neulinge „wiederholt mit einem abgesägten Torwartstock auf den nackten Hintern geschlagen wurden“. Außerdem wurden Jugendspieler „zu acht nackt in die Bustoilette geschickt“. Von den älteren Spielern wurde Daniel zudem bepinkelt und bespuckt - ja, und sogar zu Sex-Orgien soll er gezwungen worden sein. Carcillo auf Twitter: „Ich weiß, dass es noch viele andere gibt, denen es genauso ergangen ist wie mir.“
Einer davon war Garrett Taylor, der von 2008 bis 2010 in der Western Hockey League spielte, und sich der Sammelklage angeschlossen hat. In dieser heißt es, dass auch eine Klasse von Junioren-Spieler gezwungen wurde, vor ihren Teams zu masturbieren, und dass ihnen befohlen wurde, Mitspieler sexuell zu misshandeln. Speichel, Sperma und Fäkalien spielten dabei immer wieder eine Rolle. Unfassbar: Trainer und Funktionäre sollen von dem Missbrauch gewusst haben. Nun wird die Causa von der Staatsanwaltschaft untersucht.
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