Im sibirischen Werchojansk - dort, wo es jetzt normalerweise um die zwölf Grad warm ist und wo im Jänner bei durchschnittlich minus 49 Grad alles zu Eis erstarrt - herrschen bis zu 34 Grad im Schatten, berichtet der „Spiegel“.
Mit Sibirien bringt man normalerweise endlose Landschaften aus Nadelwäldern und Bergketten in Verbindung, nicht aber mit Temperaturen jenseits der 30 Grad. Doch die weitläufige Wildnis - Sibirien umfasst rund drei Viertel des russischen Staatsgebiets - erlebt nie da gewesenen Hitzerekorde mit bis zu 38 Grad. Es werden schwerwiegende Folgen befürchtet.
Im sibirischen Werchojansk - dort, wo es jetzt normalerweise um die zwölf Grad warm ist und wo im Jänner bei durchschnittlich minus 49 Grad alles zu Eis erstarrt - herrschen bis zu 34 Grad im Schatten, berichtet der „Spiegel“.
„Völlig verrückte Temperaturen“, befindet der Meteorologe Mika Rantanen gar im Osten: „Werchojansk, eine russische Stadt in Ostsibirien, die für ihre außergewöhnlich kalten Winter bekannt ist, hat gerade ihren Hitzerekord mit satten 38 Grad Celsius gebrochen! Die Aufzeichnungen werden seit 1885 geführt“, schreibt er alarmiert auf Twitter. Mindestens elf weitere Stationen hätten Temperaturen jenseits der 30 Grad gemessen.
Wärmster Mai seit Beginn der Aufzeichnungen
Gerade erst meldete das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus, dass der Mai im globalen Durchschnitt der wärmste Mai seit Beginn der Aufzeichnungen 1979 war. Die höchsten Werte wurden in Teilen Sibiriens gemessen, wo die Temperatur bis zu zehn Grad höher als im Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010 lag. Auch in Alaska und in der Antarktis sei es deutlich wärmer gewesen als im Mittel.
Permafrostboden taut Schicht für Schicht auf
Vielerorts taut der Permafrostboden Schicht für Schicht auf. Der Klimawandel wirkt sich Experten zufolge in Regionen mit Dauerfrostböden vor allem in Alaska, Kanada und Sibirien deutlich stärker aus als in vielen anderen Erdteilen. Nach Angaben des Weltklimarats IPCC sind die Temperaturen im Permafrost in den vergangenen 40 Jahren auf Rekordwerte gestiegen - nach Millionen von Jahren mit Temperaturen wie in einer Kühltruhe. Eine Katastrophe für Sibirien, das sich noch immer von einem schweren Ölunfall erholen muss ...
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.