Nach dem Auftreten eines neuen Corona-Cluster in der Stadt Salzburg, der von einer Veranstaltung mit 40 Beteiligten ausging, sind mittlerweile 100 Kontaktpersonen der Kategorie I einer Testung unterzogen worden. Wie berichtet, waren auch zwei Regierungsmitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet worden. In der Folge wurden auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer und sein Stellvertreter Christian Stöckl (beide ÖVP) auf das Coronavirus hin untersucht. Beide Tests fielen negativ aus, wie am Samstagnachmittag bekannt gegeben wurde. Indes entbrannte in der Causa ein Politgefecht zwischen SP und VP.
Die erste der bisher neun bekannten Erkrankungen trat am Mittwoch zutage und löste die Recherchen der Behörden aus. Mehr als 100 Personen wurden im Rahmen des folgenden Contact Tracings ausgeforscht, 22 Menschen wurden bis jetzt allein von den Stadtbehörden in die Quarantäne geschickt. Neun stufte man als weniger stark betroffen in Kontakt-Kategorie II ein. Die Testungen und weitere Erhebungen liefen noch weiter.
Am Freitag wurde bekannt, dass bis jetzt sowohl im Büro von Landesrätin Maria Hutter als auch im Amt der Landesregierung jeweils ein Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet worden war. Daraufhin entbrannte am Samstag ein Gefecht zwischen der Salzburger SPÖ und ÖVP, das sich die Parteien via Presseaussendungen lieferten.
SPÖ: „Unprofessionell und gefährlich“
Der scheidende SP-Partei- und Klubvorsitzende Walter Steidl warf der Landesregierung vor, deren Umgang mit dem neuen Cluster sei „unprofessionell und gefährlich“. Man habe zu spät über die Erkrankungen informiert. Er betonte, als Reaktion seine eigene Abschiedsfeier am kommenden Mittwoch im Landtag abzusagen, um niemanden zu gefährden.
VP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Mayer konterte die Vorwürfe Steidls als „Verzweiflung über die aktuelle politische Bedeutungslosigkeit“. Es seien umgehend Corona-Tests angeordnet worden, auch bei Personen, die keine Symptome gezeigt hätten. Nach Vorliegen der Testergebnisse habe man wiederum deren Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt, von welchen man auch vorsorglich einen Abstrich nehme.
Weitere Abstriche am Montag
Von allen weiteren Regierungsmitgliedern und deren Büromitarbeitern würden am Montag noch Abstriche genommen. Bis zum Vorliegen dieser Ergebnisse hat die Landesregierung alle Termine vorerst abgesagt. Mittlerweile wurden 100 Kontaktpersonen der Kategorie I bereits getestet. Tests werden auch bei Menschen ohne Symptome durchgeführt, ebenso von Personen der Kontakt-Kategorie II.
Auch leitender Arzt des SALK positiv getestet
Laut Landesmedienzentrum gehe der Cluster zwar von der besagten Veranstaltung, einem Treffen eines Rotary Clubs mit rund 40 Personen, aus. Es gebe bis dato aber keine Hinweise, dass die derzeit gültigen Bestimmungen dort nicht eingehalten worden wären. Auch die Covid-19-Erkrankung eines leitenden Arztes der SALK dürfte offenbar auf das Treffen zurückgehen. Ein Kollege, der ebenso die Veranstaltung am Montag besucht hatte, ist allerdings nicht infiziert.
15 Mitarbeiter werden der Kategorie II zugeordnet und angewiesen, ein „Fiebertagebuch“ zu führen. Zudem müssten sie täglich vor Dienstantritt einen Virus-Schnelltest durchführen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.