Wut nach Pleite

Silberberger humpelt 1 Minute vor Schluss vom Feld

Fußball National
21.06.2020 12:11

Während die Austria mit den Playoffs planen kann, geht es bei Gegner Wattens seit der Corona-Krise stetig bergab. Symbolisch dafür: Der wütende WSG-Trainer humpelte eine Minute vor Schluss schon in die Kabine.

Die Austria kann mit dem Europa-League-Play-off planen. Nach einem verdienten 2:1 beim vormaligen Angstgegner Wattens bauten die Wiener am Samstag die Tabellenführung in der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga aus, der Top-zwei-Platz sollte ihnen nicht mehr zu nehmen sein. Die Spannung hoch halten ist nun das Motto der Violetten. „Jetzt nachzulassen wäre fatal“, wusste Christian Ilzer.

(Bild: APA/EXPA/STEFAN ADELSBERGER)

Der in dieser Saison mit Erfolgserlebnissen nicht gesegnete Austria-Coach sah eine gewisse Trendumkehr. „Nach dem Altach-Spiel ist viel Kritik eingeprasselt, eine gute Woche später stehen wir gut da“, sagte Ilzer mit Blick auf das 0:2 gegen die Vorarlberger am 9. Juni. Altach ließ seither mit zwei 1:1 gegen die vom Abstieg bedrohte Admira Zähler liegen. Die Rheindörfer liegen dennoch ebenfalls auf Kurs Richtung Play-off. Vier Runden sind noch zu spielen. Im Kampf gegen den Klassenverbleib kündigt sich ein spannungsgeladenes Finish an.

(Bild: APA/HANS PUNZ)

Sei es Quali-Gruppe oder nicht - die Austria kostet derzeit ein seltenes Gefühl aus. Drei Liga-Siege en suite gelangen den Favoritnern zuletzt im August 2017. Es ist ein mühsamer Weg, den Ilzer mit seinem Team geht. Zumindest resultatsmäßig kann die Austria derzeit überzeugen. Selbstvertrauen anhäufen bis zu den entscheidenden Spielen um die Europacup-Teilnahme ist Ziel Nummer eins.

Pichler will Führung unbedingt halten
„Wir werden alles tun, damit wir uns diese Führung in der Tabelle nicht mehr nehmen lassen“, sagte Torschütze Benedikt Pichler nach dem Erfolg in Innsbruck. Sein Coach wollte schon bei der langen Heimfahrt den Fokus auf die Partie bei der Admira am Dienstag schärfen. Selbstzufriedenheit will Ilzer nicht aufkommen lassen: „Jetzt schon an das Play-off zu denken, diesen Fehler werden wir nicht machen. Wir müssen die Spannung noch halten, die Spieler auf ein Top-Level bringen“, hielt er fest.

(Bild: GEPA )

Weiter westlich vermochte der SCR Altach sein Spiel gegen eine gut eingestellte Admira erneut nicht durchzusetzen. „Die Admira hat uns mit ihrem ganz einfachen Spielplan durcheinandergebracht und wir haben die Ruhe nicht mehr gefunden“, monierte Trainer Alex Pastoor. Der Niederländer hatte seine Startelf wieder an fünf Positionen verändert. In einen Spielfluss kam Altach erst, nachdem die Südstädter vorgelegt hatten.

Bessere Chancen gehabt?
Diese konnten mit den in Summe zwei Punkten gegen die Altacher besser leben, auch wenn die Chance auf mehr im „Ländle“ ebenfalls gegeben war. Man habe „in den beiden Spielen die besseren Chancen gehabt“, betonte Trainer Zvonimir Soldo, der des Öfteren Rücksprache mit Sportdirektor Ernst Baumeister hielt. Der wiederum hatte sich kurz zuvor mit Flyeralarm-Sportchef Felix Magath ausgetauscht. Sinan Bakis war auch in Altach nicht zugegen. Der elffache Saisontorschütze stand erneut - offiziell wegen Formschwäche - nicht im Kader. Christoph Schösswendter ist auch so vom Ligaverbleib überzeugt: „Ich mache mir gar keine Sorgen, weil ich überzeugt bin, dass wir uns nur selber schlagen können“, meinte der Innenverteidiger.

(Bild: GEPA)

Zuversicht herrschte am Samstag auch in Mattersburg. Der SVM fuhr in einem „echten Schlüsselspiel“ (Trainer Franz Ponweiser) nicht nur den ersten Heimsieg seit der 1. Runde ein, sondern setzte sich mit nun drei Zählern Vorsprung auf Wattens ein wenig ab. „Es war ein schmutziges Spiel, aber wichtig ist das Ergebnis, das zählt“, umriss Torschütze Martin Pusic die Quintessenz der Teams am Tabellenende. St. Pölten kassierte nach dem 1:0 im Hinspiel gegen die Mattersburger wieder einen Rückschlag. Am Dienstag hat der SKN nun die WSG Tirol zu Gast.

(Bild: GEPA)

Die Wattener sind wieder Schlusslicht der Tabelle, der Auftritt gegen die Austria war nicht nach dem Geschmack von Trainer Thomas Silberberger. Er humpelte auf Krücken schon eine Minute vor Spielende in die Kabine und betrieb danach eine schonungslose Analyse. Silberberger sprach von einem „desolaten“ Abwehrverhalten. „Der Abstiegskampf findet in den Köpfen und nicht in den Füßen statt“, meinte er auch. Seiner Meinung nach gab sich sein Team auch zu zaghaft. „Bei elf gegen elf müssen die Fetzen fliegen“, betonte Silberberger. Nach Gelb-Rot für David Gugganig (40.) stand sein Team freilich auf verlorenem Posten.

Zeit zum Überlegen bleibt im dichten Terminplan wenig. Man habe es immer noch in der eigenen Hand, hielt denn auch Silberberger fest. Der Ex-Profi prophezeite: „Ich habe immer gesagt, das letzte Spiel gegen die Admira wird wahrscheinlich das Battle um die Bundesliga sein.“

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(Bild: KMM)



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