3 Menschen getötet

Messerangriffe in englischem Park doch Terror

Ausland
21.06.2020 13:21

Die britische Polizei hat den Messerangriff in der südenglischen Stadt Reading mit drei Toten nun offiziell als Terrorismus eingestuft. Bei der Attacke am späten Samstagabend in einem Park seien drei weitere Menschen verletzt worden, teilte die Thames-Valley-Polizei am Sonntag mit. Der Tatverdächtige (25) ist in Haft und wurde unter Mordanklage gestellt.

Der Täter war am Abend in Forbury Gardens auf die dort anwesenden Menschen losgegangen und hatte wahllos auf seine Opfer eingestochen. „Dies ist ein wirklich tragischer Vorfall, und die Gedanken der Thames-Valley-Polizei sind bei all den Betroffenen“, sagte Polizeichef John Campbell.

Die britische Polizei geht nach dem Messerangriff in Reading von einem terroristischen Hintergrund aus. (Bild: AFP or licensors)
Die britische Polizei geht nach dem Messerangriff in Reading von einem terroristischen Hintergrund aus.

Festgenommener soll Libyer sein
Bereits kurz nach den Bluttaten waren Spekulationen aufgekommen, dass es sich um eine Terrortat handeln könnte. In der Nacht auf Sonntag sagte Polizeichef Ian Hunter aber: „Dies wird gegenwärtig nicht als terroristischer Zwischenfall eingestuft, aber wir bleiben hinsichtlich des Tatmotivs aufgeschlossen.“ Die Ermittler würden bei ihrer Arbeit durch Kollegen aus der Anti-Terror-Abteilung unterstützt. Nun dürften die Ermittlungen eine terroristische Motivation hinter den Angriffen ergeben haben. Laut der britischen Nachrichtenagentur PA soll der festgenommene 25-jährige Mann libyscher Staatsbürger sein. 

„Der Mann hat etwas gerufen, dann ist er auf die Gruppe losgegangen“
Gegenüber dem „Telegraph“ schilderte ein Augenzeuge, der Angreifer habe zunächst, gegen 20 Uhr MESZ, eine Gruppe von zehn Leuten im Visier gehabt. „Der Park war ziemlich voll“, schilderte der 20-Jährige der Zeitung. „Die Leute sind mit Freunden zusammengesessen und haben etwas getrunken. Ein Mann ist durchgegangen und hat plötzlich etwas Unverständliches gerufen, dann ist er auf die Gruppe losgegangen.“

Der Angreifer habe zunächst auf drei Menschen eingestochen, in den Hals und in den Oberkörper, und sei dann auf den 20-Jährigen selbst zugelaufen. „Wir haben uns umgedreht und sind gerannt. Als er gemerkt hat, dass er uns nicht erreichen kann, ist er auf eine andere Gruppe losgegangen, die am Boden gesessen hatte. Er hat eine Person erwischt und in den Nacken gestochen. Als er merkte, dass alle zu rennen begannen, flüchtete er aus dem Park.“ Der Verdächtige wurde laut Polizei noch am Tatort festgenommen.

Mehrfach islamistische Anschläge in Großbritannien
Großbritannien war in den vergangenen Jahren mehrfach von islamistischen Anschlägen erschüttert worden. Anfang Februar verletzte ein vorzeitig aus der Haft entlassener Islamist drei Passanten in London mit einer Stichwaffe, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Ende November erstach ein Angreifer auf der London Bridge zwei Menschen und verletzte mehrere weitere. Auch er wurde von Polizisten erschossen.

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